Versorgung von Menschen mit Demenz
DED warnt vor Billigpflege in der ambulanten Betreuung
Die Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung befürchtet, dass die Pflegereform den ambulanten Pflegemarkt für Unqualifizierte öffne. Das wurde bei ihrer Herbsttagung in Magdeburg deutlich.
Die Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung (DED) warnte auf ihrer diesjährigen Herbsttagung in Magdeburg vor einer Verschlechterung der ambulanten Versorgung von Menschen mit Demenz durch das Pflegestärkungsgesetz. Der Ruf nach integrativer Versorgung, die gerade diese Menschen dringend benötigten und die von den Teilnehmern der DED-Tagung als vorrangiges Ziel bezeichnet wird, finde in der Regierung keinen Widerhall, schreibt die Ärzte-Zeitung.
Heike Schwabe, Vorsitzende der DED: "Dem Gesetz zufolge sollen 40 Prozent des ambulanten Pflegesachleistungsbetrages als niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote in Anspruch genommen werden können. Das heißt, hier kann jeder tun, was er will, ohne jegliche Kontrolle." Der Pflegemarkt sei für alle offen, egal, ob Fachwissen und Fachverstand vorliegen oder nicht, kritisiert sie.
Schon heute verschärfe sich die Situation von Menschen mit Demenz in der häuslichen Pflege zunehmend. Viele Angehörige seien finanziell überfordert, eine fachlich gute Pflege sicherzustellen. Zugleich überschwemmten illegal beschäftigte Pflegende den Markt, denen vielfach fachliche Qualifikationen fehlten, skizziert sie ihre Wahrnehmung.
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