Pflegepraxis
Bewegungsförderung ist in ihrer Komplexität nicht klar
Aus Sicht des Leiters der Akademie für Wundversorgung, Gerhard Schröder, wird der Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Umsetzung in die pflegerische Praxis häufig falsch verstanden. Zahlreiche zivilrechtliche Forderungen von Krankenkassen und Angehörigen sind dabei die Folge.

„Der Standard ist einerseits für die Einrichtungen von hoher Relevanz. Andererseits wird er in der Umsetzung in die pflegerische Praxis häufig falsch verstanden“, merkt gehard Schröder im Interview mit CAREkonkret an. So würden nach dem neuen Expertenstandard Risikoskalen nicht mehr empfohlen. „Diese werden aber dennoch häufig eingesetzt. Am Anfang wird häufig eine Einschätzung vorgenommen, aber die Veränderung der Mobilität wird im Alltag nicht wahrgenommen als zunehmendes Dekubitusrisiko mit entsprechenden Folgen“, so Schröder.
Auch sei vielen Pflegekräften die Begrifflichkeit „Bewegungsförderung“ in der Komplexität nicht klar. „Häufig wird noch falsch verstanden, dass das lange Sitzen im Stuhl keine Bewegungsförderung ist“, mahnt der Pflegeexperte an.
Er rät zu einem Transfermanagement in der Praxis: „Das heißt, wenn jemand auf eine Schulung geht, muss vorher überlegt werden: Ist das die richtige Person? Was soll diese Person anschließend mit dem neuen Wissen machen? Wie planen wir die Umsetzung? Welche Kompetenz benötigt die Person?“
Unter dem Titel „Ein Buch mit sieben Siegeln?“ vermittelt Gerhard Schröder auf den beiden Häusliche Pflege PDL Kongressen in Berlin und Dortmund den Standard praxisnah. Daneben stellt Schröder in einem weiteren Seminar aktuelle Erkenntnisse für die Pflegepraxis anschaulich vor. Termine für den PDL Kongress sind am 18. August in Berlin und am 9. und 10. September in Dortmund. Beide Termine sind Präsenzveranstaltungen mit Sicherheitskonzept.
hp-pdl-kongress.de
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