Pflegepraxis
Empfehlungen: Digitale Pflegeanwendungen erfolgreich umsetzen
Damit Pflegende und Pflegebedürftige noch in 2022 von den neuen Digitalen Pflegeanwendungen (DiPA) profitieren können, müssen die Rahmenbedingungen zur DiPA-Zulassung an der realen Pflegepraxis, den tatsächlichen Bedürfnissen und den technologischen Potenzialen ausgerichtet werden. Florian Hamann gibt in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege konrete Tipps.

Digitale Pflegeanwendungen können als digitale Technologien die Pflege revolutionieren – insbesondere, wenn sie die zu Pflegenden und deren pflegende und sorgende Angehörige im Pflegealltag effektiv unterstützen. Wie Florian Hamann, Bundesreferent im Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege betont, bedürfen DiPA dazu jedoch einer sinnvollen Einbettung in die bestehenden gesetzlichen und pflegerischen Strukturen.
Dazu gibt der Experte konkrete Hinweise:
- 1. Empfehlung: Nutzenbetrachtung pflegerischer Anwendungsbetreuung berücksichtigen
Die Betrachtung eines pflegerischen Nutzenwertes einer DiPA sollte sich nicht technisch-solitär auf den Wirkungsgrad bei der zu pflegenden Person beziehen, sondern eng verwoben sein mit der pflegerischen Anwendungsbetreuung durch professionelle Pflegedienste, pflegende Angehörige und der stationären Pflege. Ziel ist die Stärkung der Teilhabe der häuslich und stationär Betreuten und Menschen mit Pflegebedarf. Es bedarf somit einer nutzenorientierten Zulassung sowie einer entsprechenden Einführung im Markt.
- 2. Empfehlung: Informations- und Abstimmungsprozesse über Sektorengrenzen verankern
Ferner ist ein Informationsaustausch zwischen der vom zu Pflegenden genutzten Anwendung und den Arbeitsinstrumenten der professionell Pflegenden dringend erforderlich. Dies kann entscheidend zur Förderung der nutzenstiftenden Wirkung der DiPA beitragen. Professionell Pflegende erhalten so nicht nur einen Anreiz, den Einsatz der DiPA zu forcieren, sondern auch die Möglichkeit, eigene Doppelaufwände zu vermeiden. Darüber hinaus kann die Wirkung von DiPA in der Pflegedokumentation hinterlegt und Veränderungen im Pflegebedarf fachlich qualifizierter bewertet werden.
- 3. Empfehlung: Praxisreale Pflegeprozesse zum Nachweis der Evidenz einbeziehen
Für eine tatsächliche Anwendung von DiPAs spielt die Evidenz der digitalen Anwendungen eine tragende Rolle. Bei ihrer Bewertung ist aber unbedingt zu berücksichtigen, dass in pflegerischen Settings teilweise andere Parameter relevant sind als in der medizinischen Versorgung. Die Definition der Evidenz-Vorgaben für DiPA darf sich deshalb nicht zu eng an denen der Medizin orientieren, sondern muss den pflegerischen Kontext deutlich berücksichtigen.
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag mit weiteren Empfehlungen in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
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