Pflegepraxis

Pilotprojekt: Auf dem Weg zur digitalen Pflegeakte

Der ambulante Dienst Zwick aus Schleswig-Holstein nimmt an einem Modellprogramm des GKV-Spitzenverbandes teil. Ziel des Pilotprojektes, an dem weitere 81 Pflegeeinrichtungen deutschlandweit teilnehmen, ist es, den digitalen Informationsaustausch in der Pflege zu testen und zu evaluieren. Ein erster Erfahrungsbericht.

Foto: privat. Daniel Zwick, Inhaber des Pflege- und Betreuungsdienstes Zwick

Bis zum Start des Projektes brauchte es ein wenig Zeit. Denn zunächst, so berichtet die Autorin Kirsten Degner in Häusliche Pflege, musste die notwendige IT-Infrastruktur geschaffen werden. NOVENTIcare, spezialisierter Pflege-Softwareanbieter, unterstützte den ambulanten Pflege- und Betreuungsdienst Zwick aus Bargteheide, Schleswig-Holstein, dabei umfangreich. In enger Zusammenarbeit mit der gematik und der GKV gelang Anfang Oktober 2021 die erfolgreiche Anbindung des Dienstes an die Telematik-Infrastruktur (TI).

Zwar war Zwick in allen Bereichen, in denen ein relativ hoher Kommunikations- und Logistikaufwand erforderlich ist, wie z.B. im Medikamenten- oder Verordnungsmanagement, bereits gut aufgestellt – allerdings war nur bedingt ein datenschutzkonformer Austausch mit Ärzten und Apotheken möglich. Nun ist der Pflegedienstleiter Daniel Zwick in der Lage, direkt aus der Softwarelösung Rezeptanforderungen an Ärzte und Bestellanforderungen an Apotheken via PDF und eine gemeinsame sichere Kommunikationsinfrastruktur (KIM) senden – eine spürbare Entlastung für die Pflegekräfte. Auch der QR-Code des vom Arzt ausgestellten Medikamentenplans lässt sich deutlich einfacher einscannen, da er direkt via PDF verfügbar ist. Ein weiterer Vorteil: Im Verordnungsmanagement kann das Zwick-Team der Arztpraxis direkt Erinnerungen und Muster für Folgeverordnungen zusenden.

Umfangreiche Möglichkeiten

Insgesamt sind die Möglichkeiten zur Digitalisierung umfangreich: Vom digitalen Medikamentenplan für Ärzte, Pflegedienste und Apotheken über die Digitalisierung der Leistungsnachweise und Abrechnung mit den Leistungsträgern bis hin zur Übergabe der Patientendaten an Rettungssanitäter. „Ich bin überzeugt davon, dass die Digitalisierung von administrativen Prozessen in der Pflege unsere Pflegeteams spürbar entlasten wird. Auch wenn wir hier noch am Anfang stehen, sind die Potenziale schon jetzt erkennbar“, so Daniel Zwick.

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.