Pflegepraxis
Projekt „Pflegenachbarn“: Pflegeteams neu gedacht
Nach dreijähriger Entwicklung im Living Lab „Wohnen und Pflege“ geht das Projekt „Pflegenachbarn“ in Niedersachsen in die Erprobung. Das Ziel: gesunde, wertschätzende und risikoarme Arbeitsbedingungen für professionell und familiär Pflegende. Geschäftsbereichsleiter Martin Schnellhammer gibt einen Einblick.

Im Jahr 2019 fanden sich Sozialministerium, Verbände gemeinnütziger und privater Pflegeanbieter, Kranken- und Pflegekassen, Kommunale Spitzenverbände, Unternehmerverbände und Gewerkschaften zur Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni) zusammen. Das Verbindende: die Herausforderung, die Pflege im Flächenland Niedersachsen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der angespannten Situation auf dem Fachkräftemarkt in Zukunft gut aufzustellen.
Schaffung von Geborgenheitsgefühlen
Das „Living Lab Wohnen und Pflege“ griff die Einladung zur Projektentwicklung auf und skizzierte im Austausch mit regionalen Pflegediensten ein Realisirungskonzept, das im Kern die Erkenntnisse der Resilienzforschung für die Verbesserung der Arbeitssituation professionell und familiär Pflegender nutzt. Grundsätzlich, so schreibt Martin Schnellhammer Geschäftsbereichsleiter des Living Lab „Wohnen und Pflege“ in der Juli-Ausgabe von Häusliche Pflege, müsse das Maß an Vertrauen in die Mitarbeitenden durch die Trägervertreter deutlich steigen. Das weit verbreitete Paradigma der „Qualitätssicherung durch Kontrolle“ sei mit den herkömmlichen Mitteln ohnehin obsolet. Die Rolle der Führungskraft müsse sich daher von Leiter:in zu Moderator:in und/oder zu Coach wandeln. Zusätzlich müssten neue Formen der Schaffung von Geborgenheitsgefühlen, der Stabilisierung des sozialen Konvois, der Mitarbeiterbindung entwickelt und trainiert werden – ebenso wie Möglichkeiten, Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit erlebbar zu machen.
Die erfordere einen Umdenkprozess und Veränderungsbereitschaft für Leitung und Mitarbeitende. Mit einem speziellen Fortbildungsmodul „Beratungskompetenz stärken“ sollen die Teamsprecher:innen in die Lage versetzt werden, den Changeprozess im Team zu moderieren. Im Projekt werden nicht neue Teams gegründet, sondern bestehende in einem Changeprozess auf die neue Organisationsform vorbereitet. Ende 2023 soll ein Manual vorgelegt werden, das anderen Pflegediensten erlaubt, die Teams ebenfalls umzustellen.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren