Corona
40 Prozent haben Corona-Prämie nicht erhalten
„Viele Unternehmen zahlen Beschäftigten keine gesetzliche Corona-Prämie“, kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und fordert Betroffene zur Geltendmachung auf.

Pflegedienste enthalten ihren Beschäftigten nach Darstellung der Gewerkschaft Verdi teilweise die staatlich finanzierte Corona-Prämie von bis zu 1500 Euro vor. Viele Altenpflegekräfte, denen eine Prämie zustehe, hätten diese nicht erhalten, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Das betreffe vor allem private Dienste in der ambulanten Altenpflege.
„Ausgerechnet Beschäftigten, die oft nur Mindestlohn bekommen und in der Corona-Pandemie extrem gefordert und gefährdet sind, auch noch die gesetzlich geregelte Prämie zu verweigern, ist einfach nur noch schändlich“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler.
Die Prämie wird von Bund und Ländern finanziert, die Auszahlung läuft über die Arbeitgeber. Ziel war laut Verdi eine Auszahlung bis Ende Dezember. Die Gewerkschaft verwies auf eine Studie zu Löhnen in mehr als 1000 Pflegediensten, nach der im Dezember noch mehr als 40 Prozent der Beschäftigten auf die Prämie warteten.
Der Arbeitgeberverband Pflege, der die großen Branchenunternehmen vertritt, versicherte, seine Mitglieder hätten die Prämie gezahlt. Dafür seien sie teils in Vorleistung gegangen, wenn das jeweilige Bundesland seinen Anteil noch nicht gezahlt habe. Die Frist zur steuerfreien Zahlung der Prämie sei bis 30. Juni verlängert worden.
Nicht berechtigt sind Pflegekräfte, die vom März bis Oktober weniger als drei Monate in entsprechend zugelassenen Pflegeeinrichtungen tätig waren. Der Verband zeigt sich verwundert über die Anschuldigungen der Gewerkschaft. Sie habe die Bedingungen und das Verfahren für die Corona-Prämie mit verhandelt.
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