Corona
AGVP: „Kein überzeugendes Sicherheitskonzept“
Der Arbeitgeberverband Pflege warnt davor, die Besuchsregelungen für stationäre Pflegeheimen zu früh zu lockern. Auch die Stiftung Patientenschutz drängt auf klare Regeln.

AGVP-Vizepräsident Friedhelm Fiedler: "Viele Heime tun viel, dass die Kommunikation ihrer Bewohner weiter funktioniert." Foto: AGVP
Mit Sorge betrachtet der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) die vielfältigen Ansätze von Ländern und Behörden, die strengen Besuchsregelungen in den stationären Altenpflegeheimen wieder zu lockern. ,,Natürlich können wir gut verstehen, wenn die alten Menschen in den Pflegeeinrichtungen ihre Tochter, ihren Sohn, die Enkel sehen wollen oder die Angehörigen ihre pflegebedürftigen Eltern", sagt AGVP-Vizepräsident Friedhelm Fiedler. Aber noch sei der Verlauf der Pandemie nicht so positiv, dass Schutz und Sicherheit einfach gelockert oder beiseite geschoben werden dürften. Außerdem bleibe die Frage: "Wer trägt im Ernstfall die Verantwortung, wenn etwas passiert? Noch liegt auch dem Arbeitgeberverband Pflege kein überzeugendes einheitliches Sicherheits- und Hygienekonzept vor. Die Heime tragen im Zweifelsfall die volle Verantwortung."
Die Stiftung Patientenschutz fordert daher von der Politik klare Anweisungen und Rechtssicherheit für Pflegeheime während der Corona-Pandemie. "810.000 Heimbewohner einzusperren ist kein Konzept", sagte Vorstand Eugen Brysch. Es brauche vielmehr einen Hygiene-Grundschutz und präzise Kriterien. Dazu gehöre etwa auch die Dokumentation, wer wen wann betreut habe und welche Besucher empfangen worden seien. "Ebenso braucht es in einer Einrichtung drei Bereiche", forderte Brysch. Es reicht nicht, nur zwischen Infizierten und Nichtinfizierten zu unterscheiden. Nötig sei ein weiterer Sektor, der die Pflegebedürftigen in den Blick nehme, bei denen die Erkrankung noch nicht geklärt sei. (mit epd)
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