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Auch Zeitarbeitschef findet Begrenzung von Leiharbeit sinnvoll
Der Geschäftsführer des Personaldienstleisters doctari, Cai-Nicolas Ziegler, fordert eine Eindämmung der Zeitarbeit in der Gesundheits- und Pflegebranche. „Die Politik muss verhindern, dass die Leiharbeit in der Pflege überhandnimmt.“

Die Zeitarbeit sei für ein funktionierendes Gesundheitssystem notwendig, denn nur mit ihr könnten Lastspitzen abgedeckt und die Patientenversorgung sichergestellt werden, sagte der Chef des Berliner Unternehmens. Kritik an der Leiharbeit könne er dennoch verstehen: „Es gibt Kliniken, bei denen der Anteil an Leiharbeitnehmern ungesund hoch ist. So zwingend Leiharbeit in der Pflege auch ist, sie darf einen gewissen Grad nicht überschreiten“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Fachkräfte müssten zeitlich begrenzt dort eingesetzt werden, wo sie tatsächlich benötigt werden, sagte Ziegler. „Die Politik sollte unterbinden, dass aus einer Klinik abgeworbene Mitarbeiter dort wieder unmittelbar von Leiharbeitsfirmen eingesetzt werden können“, forderte er. Nach den geltenden Regelungen dürften Leiharbeitnehmer bis zu 18 Monate ununterbrochen im selben Betrieb eingesetzt werden. Eine Verkürzung dieses Zeitraums könne sinnvoll sein, findet Ziegler.
Doctari ist eines der größten Zeitarbeitsunternehmen in der Gesundheitsbranche und hat rund 60.000 Ärzte sowie Pflegekräfte in seinem Mitarbeiterpool, die es an Krankenhäuser verleiht.
Die Position zu diesem Thema scheint bei zahlreichen Trägern und Verbänden eindeutig:
ASB fordert drastische Einschränkung von Leiharbeit in der Pflege
Auch Caritas Münster fordert Begrenzung der Leiharbeit
Diakonischer Träger fordert Eindämmung von Zeitarbeit in der Pflege
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