Nachrichten

bad – Andrea Kapp: Digitalisierung als Chance annehmen

Die TI kann sich für Pflegeeinrichtungen und zu pflegende Personen als große Hilfe erweisen, unterstreicht Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad). Wichtig sei, dass Prozesse in Gänze digital abgebildet werden, um Medienbrüche zu vermeiden.

Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des bad e. V.
Foto: bad

Von Andrea Kapp

„Die Telematikinfrastruktur (TI) stellt die Möglichkeit dar, aus verschiedener Sicht auf die Gesundheit eines bzw. vieler Menschen zu sehen. Für Pflegeeinrichtungen aller Art kann dies eine Erleichterung bedeuten – für die zu pflegenden Personen eine Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation. Stehen diese Ziele im Fokus, kann sich die TI als eine große Hilfe erweisen. Wichtig ist dabei, Prozesse in Gänze digital abzubilden und dass es nicht zu Medienbrüchen kommt. Dafür ist eine Vereinfachung der Abläufe als solche notwendig, ansonsten wird ein schlechter Prozess nur zu einem schlechten digitalisierten Prozess.

Abrechnungsprozess einfach gestalten

Ein Leistungserbringer kann einen Leistungsnachweis zum Beispiel seit langem mittels mobiler Datenerfassungsgeräte einfach digital erstellen. Die Unterschriftsleistung muss allerdings analog geschehen, sodass er den Nachweis ausdrucken und unterschreiben muss. Danach erfolgt der Scan. Ein Prozess, der jeweils nur wenige Minuten dauert, aber durch die Masse der auf diese Weise zu führenden Verfahren insgesamt einen hohen Verwaltungsaufwand erfordert – und das monatlich. Würde hier der Medienbruch entfallen, wäre die TI im Verbund mit dem Kommunikationsdienst KIM ein gutes Mittel, datenschutzrechtlich unbedenklich und einfach den Abrechnungsprozess zu gestalten.

Sollte dann noch die lebenslange Beschäftigtennummer (LBNR) vollständig implementiert werden können, würde dies als Konsequenz auch die Rechnungsprüfung vereinfachen, sodass mit schnellerem Zahlungslauf zu rechnen ist. Doch die TI kann bereits viel früher ansetzen. Persönliche und anamnestische Daten über die elektronische Gesundheitskarte und die elektronische Patientenakte erheben zu können, muss zum Standard werden und schafft Erleichterung bei der Aufnahme von Klienten, aber auch bei der laufenden Dokumentation. Die Chancen für die Pflege sind groß – die beteiligten Akteure müssen sie nur annehmen und sinnvoll nutzen.

Zurück zur Übersicht