Nachrichten
Bank für Sozialwirtschaft feiert 100-jähriges Jubiläum
Mehrere Sozialverbände schufen vor 100 Jahren mit der „Hilfskasse“ ein Kreditinstitut allein für die Wohlfahrtspflege. Die später daraus hervorgehende Bank für Sozialwirtschaft besteht noch heute und zeigt sich im Jubiläumsjahr nach eigenen Angaben gut aufgestellt.

Wir haben Kunden, die etwas Gutes machen, und wenn man den Kunden dabei hilft, das Gute zu finanzieren, dann finde ich, ist das ein Gefühl, da kann man abends ganz gut mit ins Bett gehen“, sagt Dietmar Krüger, der von 1997 bis 2014 Vorstandsmitglied bei der Bank für Sozialwirtschaft (BFS) war. Vor einem Jahrhundert, im Krisenjahr 1923, wurde die Vorläuferinstitution gegründet, die „Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“. Von Anfang an ging es um die Förderung der Liquidität von Sozialeinrichtungen.
Noch heute nutzen Pflegeunternehmen und viele andere Sozialträger die Dienste der spezialisierten Bank mit Sitz in Köln, um ihre Arbeit finanziell abzusichern. Daran änderte auch die Umwandlung der BFS in eine Aktiengesellschaft 1997 nichts – Grundlage für das große Kreditwachstum, das sie bei der Finanzierung von Sozialimmobilien über viele Jahre verzeichnet. Die Anteilseigner der Bank stammen noch immer zu mehr als 90 Prozent aus der Freien Wohlfahrtspflege.
Die Gründung der Hilfskasse erfolgt am 10. März 1923 in Berlin beim Notar Fritz Lamm. Sie rettet die Wohlfahrtspflege in schwerer Zeit. Denn die junge Republik steckt in der Krise – politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich. In Zeiten der galoppierenden Inflation steht vielen Trägern das Wasser bis zum Hals. Zuwendungen und Spenden sind versiegt, die Aufnahme von Darlehen ist viel zu teuer – und zugleich ist der Hilfebedarf in der Bevölkerung enorm. Führende Verbändevertreter suchen gemeinsam eine Lösung. Ihr Plan: die Gründung einer Einrichtung, die vor allem die Gewährung und Vermittlung von Darlehen an gemeinnützige Wohlfahrtsträger professionell in die Hand nimmt.
Im Jubiläumsjahr zeigt sich die Bank gut aufgestellt: „Wir verzeichnen eine stabile Nachfrage nach Krediten. Der Investitionsbedarf in unseren Kundenbranchen ist weiterhin sehr hoch“, sagt Vorstandsvorsitzender Harald Schmitz. Die durchschnittliche Bilanzsumme belief sich 2022 auf rund elf Milliarden Euro. „Seit einem Jahrhundert bringen wir Menschen und Organisationen zusammen, die erfolgreich das Gemeinwohl stärken. Seit 100 Jahren und in Zukunft“, erklärt Schmitz. (epd)
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren