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Der befürchtete Pflexit bleibt aus
Bei den Beschäftigten der Pflegeberufe in Nordrhein-Westfalen ist die allgemeine Zufriedenheit mit der Arbeit einer Studie zufolge höher als bislang angenommen. Die berufliche Verweildauer sei mit 13 Jahren in der Altenpflege hoch, heißt es in einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Pflegeforschung im Auftrag des NRW-Gesundheitsministeriums.

Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurden auf der Basis von vorliegenden Daten sowie durch Befragungen von Schülerinnen und Schülern, Pflegenden und Trägern von Einrichtungen die Einstiegs-, Bindungs- und Haltefaktoren im Berufsfeld der Pflege in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum vom 1. November 2020 bis zum 31. Januar 2022 analysiert. Die Ergebnisse der Studie „Berufseinmündung und -verbleib in der Pflege in Nordrhein-Westfalen“ hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am 28. März vorgestellt. Ein wesentliches Ergebnis ist: Die Zahl der versicherungspflichtig beschäftigten Pflegekräfte und die Verweildauer in ihrem Beruf steigt seit 2013 an.
„Es gibt keinen Pflexit“, bilanzierte Studienautor und Pflegewissenschaftler Michael Isfort. Als Ergebnis der Studie sei aber auch klar, dass angesichts der steigenden Zahl von Pflegepatienten die Zahl der Ausbildungen in der Pflege erhöht und mehr Pflegekräfte aus Drittländern angeworben werden müssten, erläuterte Isfort. Demnach ist ein Drittel der Pflegekräfte in NRW über 50 Jahre alt, in der Altenpflege rund ein Viertel. Hinzu komme, dass eine wachsende Zahl der Pflegekräfte in Teilzeit beschäftigt sei.
Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass nur rund 50 Prozent der befragten Pflegenden mit ihrem Beruf tendenziell zufrieden oder sehr zufrieden sind. Gleichzeitig äußert rund die Hälfte der befragten Pflegenden, dass sich im Laufe ihrer Berufsjahre die Wertschätzung ihrer Arbeit durch den Arbeitgeber verschlechtert habe. Knapp zwei Drittel nehmen auch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen wahr. Zu berücksichtigen ist bei dieser Erhebung, dass sie während der Corona-Pandemie durchgeführt wurde.
„Das sind grundsätzlich alarmierende Belege. Hier sind insbesondere die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gefordert, attraktive Arbeitsplätze für die Pflegenden zu schaffen“, so der NRW-Gesundheitsminister Laumann.
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