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Diakonie Stetten stellt ambulante Pflege ein
Wegen anhaltendem Fachkräftemangel und rechtlichen Hürden stellt die Diakonie Stetten zum Ende des Jahres die ambulante Pflege ein. Der hauseigene ambulante Pflegedienst wurde erst 2017 gestartet.

„Wegen fehlender Pflegefachkräfte konnten wir leider schon in den zurückliegenden Monaten keine neuen Pflegekunden mehr aufnehmen, obwohl das eigentlich unser Plan war.“ berichtet Petra Dunker, die zuständige Geschäftsführerin des diakonie-eigenen Gesundheitszentrums Kernen. Zudem haben auch sozialrechtliche Hürden den Aufbau erschwert. So hat sich nach aufwendiger rechtlicher Klärung herausgestellt, dass pflegerische Unterstützungsleistungen im Heimbereich der Behindertenhilfe nur zu einem kleinen Teil bei den Pflegekassen abgerechnet werden können”, so Dunker. “Abrechenbar sind lediglich die sogenannten ‘nicht einfachsten’ Maßnahmen der Behandlungspflege, wie etwa das Bedienen und Überwachen eines Beatmungsgeräts oder das Legen einer Magensonde, nicht aber die Medikamentengabe oder das Anlegen eines Stützverbands. Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass Menschen mit Behinderung, die in einem Heim leben, von den Kassen anders behandelt werden als Menschen, die in der eigenen Wohnung leben. Daran hat leider auch das neue Bundesteilhabegesetz nichts geändert, wie wir zunächst gehofft hatten.“ erläutert Dunker die Problematik.
Da der Bedarf an pflegerischer Unterstützung aufgrund der demografischen Entwicklung weiterbestehe und perspektivisch ansteige, suche man nach alternativen Lösungen. Gespräche mit der Gemeinde Kernen und der Sozialstation Kernen hätten dazu bereits stattgefunden. Gespräche mit weiteren Pflegediensten in der Umgebung sind geplant. Die 12 Mitarbeitenden des Pflegedienst-Teams erhalten Angebote für Arbeitsplätze in anderen Bereichen der Diakonie Stetten.
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