Corona

Dramatische Situation in der ambulanten psychiatrischen Pflege

Kai Dase vom Pflegedienst "Caspar & Dase" aus Wedemark berichtet im Interview mit der Redaktion von CAREkonkret von Angst, Isolation, häuslicher Gewalt und steigender Suizidalität in der ambulanten psychiatrische Pflege – aber auch von bürokratischen Hemmnissen bei den Kostenträgern.

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Kai Dase ist zusammen mit Jan Dase Geschäftsführer der "Pflegedienst Caspar & Dase GmbH" in Wedemark (Niedersachsen). Er ist Sprecher der psychiatrischen Fachdienste in Niedersachsen (VK-APP).

Foto: Martin Buehler Photography

"Die Situation ist in Teilen dramatisch! Gewalt in der Häuslichkeit ist ein Teil unseres Kollektivs. Diese Schattenseite und deren Handlung findet häufig unter dem gesellschaftlichen Radar statt. Wenn man sich nun vorstellt, dass der soziale Zugriff durch Beschränkungen und Isolation deutlich reduziert wird, hat dies zur Folge, dass Opfer und Täter intensiver beieinander sind", berichtet Dase.

Die Schwere der Krankheiten nehme deutlich zu, insbesondere Depressionen und Angst in Folge von Isolation. Die psychiatrischen Fachdienste in Niedersachsen haben Ende März einen sogenannten "Brandbrief" verfasst, um auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen. Sie fordern, dass bereits genehmigte Leistungen befristet und in Ausnahmefällen telemedizinisch durchgeführt werden können.

Es konnte "kein zufriedenstellendes Ergebnis, welches kassenübergreifend und niedersachsenweit Gültigkeit hat, erzielt werden", kritisiert Dase. Bürokratische Hemmnisse im Genehmigungsprozess und die Reduzierung auf Angstdiagnosen in der Leistungserbringung hätten eine flächendeckende Umsetzung verhindert.

Das vollständige Interview mit Kai Dase lesen Sie in Ausgabe 26 von CAREkonkret. Die Ausgabe erscheint am 26. Juni.