Management

„Es würde ein großer Effekt der Entbürokratisierung entstehen“

Die BAG Ambulante Pflege im Berufsverband DBfK ist eine Gruppe von Fachleuten, die sich mit der Zukunft der ambulanten Pflege beschäftigt. Ingo Schröder ist deren Sprecher und leitet hauptberuflich den ambulanten psychiatrischen Pflegedienst tapp in Niedersachsen. In der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege beklagt er die mangelnde digitale Kommunikation mit den Kranken- und Pflegekassen.

Foto: Privat. Imgo Schröder: "Die große Herausforderung ist die Digitalisierung, weil wir das Gefühl haben, dass wir da völlig außen vorgelassen werden und eigentlich abgehängt sind."

Für Ingo Schröder liegt – neben der Umsetzung der Tarifpflicht – die derzeit größte Herausforderung für ambulante Dienste in der Digitalisierung. „Die ambulanten Dienste selbst sind eigentlich schon hoch digitalisiert“, erklärt er. „Anders wäre die Arbeit kaum noch zu bewältigen. Alle Mitarbeiter auch bei uns im Unternehmen arbeiten durchgehend mit iPads. Wir haben die digitale Dokumentation bis dahin, dass beim Patienten nur noch Barcodes abgescannt werden. Aber es fehlt an der digitalen Kommunikation mit den Kranken-/Pflegekassen, gerade auch, was das Verordnungswesen und den Genehmigungsprozess angeht, ebenso die Schnittstelle von der Arztpraxis zum Pflegedienst. Das muss alles noch mit Papier gemacht werden, ist alles an Fristen gebunden. Darin würde wirklich ein großer Effekt der Entbürokratisierung entstehen.“

„Gehen eher wieder zurück in die Steinzeit“

Vollkommen unverständlich findet der Dipl.-Pflegewirt, dass teilweise noch mit Fax gearbeitet wird. „Das sollte aus Datenschutzgründen eigentlich nicht mehr sein. Aber es gibt keine Alternativlösung dazu. Nehmen Sie ein Bundesland wie Bremen. Dort ist Fax schon verboten. Da sind die Kollegen mit den Verordnungen dann mit dem Fahrradboten unterwegs, weil man keine Verordnung mehr mit dem Fax übermitteln darf. Also gehen wir hier eher wieder zurück in die Steinzeit.“

Da der Experte „das Interesse gemeinsame Lösungen zu finden ausgeprägter sein“ vermisst, findet er deutliche Worte: „Pflege kann hier deutlich mehr als uns oft zugetraut wird. Teilweise – so hat man das Gefühl – sind auch einige Kostenträger noch mit Stift und Papier unterwegs sind und keine digitalen Möglichkeiten nutzen, jedenfalls nicht so, wie sie es könnten.“

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.