Management
Gelassen in die Abrechnungsprüfung
Sehr viel gelassener, was die Abrechnungsprüfung nach den neuen Regelungen anbelangt, zeigten sich die ca. 60 Teilnehmer am Ende der Vincentz Tagung zur neuen Abrechnungsprüfung am Dienstag in Würzburg. Die Referenten gaben zahlreiche Tipps, damit die MDK-Prüfung zwischen Pflegedienst und MDK-Prüfer möglichst reibungslos abläuft.

Einig waren sich die Referenten, dass die MDK-Prüfung immer auf Augenhöhe zwischen Pflegedienst und MDK-Prüfer ablaufen sollte.
Doch schon die Frage (14.1) in der Abrechnungsprüfung hat ihre Tücken, wie Referent Andreas Heiber in seinem Vortrag deutlich machte. Die Frage lautet: “Liegt für den geprüften Zeitraum ein gültiger Pflegevertrag vor?” Ein “Ja” vom Prüfer gibt es nur, wenn ein schriftlicher und ein vom Pflegebedürtigen unterschriebener Pflegevertrag vorliegt und dieser die tatsächlich zu erbringenden Leistungen enthält und die daraus resultierenden Kosten ausweist.”
Ein “Nein” ist dem Pflegedienst sicher, wenn im Pflegevertrag die aktuell tatsächlich erbrachten Leistungen nicht dargestellt sind oder wenn der Kostenvoranschlag nicht die aktuell zu erbringenden Kosten umfasst”, informierte Experte Heiber.
Heibers dringender Appell an die Teilnehmer: “Nehmen Sie sich die aktuelle QPR vor und lesen Sie diese! Gucken Sie ins Kleingedruckte, was bei welchen Leistungen vertraglich vereinbart ist! Und: Man darf nicht A schreiben und B meinen.” Der Experte gab jede Menge weitere praktische Tipps zu den neuen Abrechnungsprüfungen und hatte Lösungen für vieles, was schieflaufen kann. Heiber: “Bereiten Sie sich gut auf die Prüfung vor. Halten Sie alle! Unterlagen bereit, kopieren Sie alle Unterlagen, die der MDK kopiert, ebenfalls, fragen Sie nach und geben Sie, wenn Sie anderer Auffassung als der MDK-Prüfer sind, dieses auch zu Protokoll!”
Professor Ronald Richter, der die juristischen Details, mitsamt einiger Unstimmigkeiten in der neuen Abrechnungsprüfung, in seinem Vortrag hervorhob, wies ebenfalls darauf hin: “Bereiten Sie sich gut auf die Fragen des MDK-Prüfers vor und bringen Sie sich ein in Ihren Berufsverbänden, wo immer Sie Unstimmigkeiten in den Prüfungsfragen erkannt haben.”
“Kommunizieren Sie als Pflegedienst auf Augenhöhe mit dem MDK-Vertreter!” Das rieten nicht nur die beiden geladenen MDK-Experten aus Bayern, Dominique Labouvie und Marion Ortner den Teilnehmern, sondern darin war sich die Expertenrunde insgesamt einig.
Befragt von Häusliche Pflege Chefredakteur Lukas Sander am Ende der Veranstaltung, ob die Teilnehmer ihrer nächsten MDK-Prüfung jetzt gelassener entgegensehen, gab es ein einhelliges “Ja!”
TIPP: Es gibt zwei weitere Termine für diese Veranstaltung:
Am 9. März in Hannover (ausgebucht) und am 20. Mai in Düsseldorf
Lesen Sie mehr über die Veranstaltung in einer der nächsten Ausgaben der Wochenzeitung CAREkonkret.
Andreas Heiber und Prof. Ronald Richter sind auch Referenten auf dem Zukunftstag der im Rahmen der Leitmesse ALTENPFLEGE 2017 stattfindet, vom 25. bis 27. April 2017
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