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Gewalt in der häuslichen Pflege und was Sie dagegen machen können

Beschäftigte in der ambulanten Pflege sind immer wieder Gewalt oder sexueller Belästigung ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Online-Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. So gaben 80 Prozent der knapp 1.000 Befragten an, im Job einige Male im Jahr oder öfter verbaler Gewalt ausgesetzt zu sein.

Foto: AdobeStock/elen31

Dagegen erfuhren 52 Prozent der Befragten wiederholt sexuelle Belästigung, 39 Prozent erlebten Fälle körperlicher Gewalt. Beschäftigte in der ambulanten Pflege seien „besonderen Arbeitsbedingungen“ ausgesetzt, hieß es. So führten sie ihre Dienste in der Regel alleine und im privaten Umfeld der zu Pflegenden aus. Zudem bestehe häufig ein enger Körperkontakt zu den Gepflegten. Diese Bedingungen würden ein erhöhtes Risiko für gewalttätige Übergriffe bieten – sowohl von den zu pflegenden Personen wie auch deren Angehörigen.

Knapp die Hälfte der Pflegekräfte gab als Folge der Übergriffe an, oft oder immer körperlich (43 Prozent) oder emotional (45 Prozent) erschöpft zu sein. 44 Prozent fühlten sich ausgelaugt. Je häufiger Gewaltereignisse erlebt wurden, desto eher zeigten sie Symptome von Burn-out.

Um die Situation zu verbessern, empfehlen die Autoren der Untersuchung, zielgerichtet an der Intervention zur Gewaltprävention zu arbeiten. So könnten die Arbeitsbedingungen für die Pflegenden verbessert, die Arbeitsabläufe optimiert und zusätzliche Weiterqualifizierungen für die Beschäftigten angeboten werden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen sollte durch Studien begleitet und überprüft werden.

Das Poster „Gewalt in der ambulanten Pflege – Prävalenz, Antezedenzien und Auswirkungen, Ergebnisse eines OnlineSurvey“ mit den zentralen Ergebnissen kann auf der Internetseite der BAuA heruntergeladen werden unter www.baua.de/DE/Aufgaben/Forschung/Forschungsprojekte/f2521.html