Veranstaltungen
Häusliche Pflege PDL Kongress: Endlich wieder vor Ort
Live und vor Ort aber natürlich unter 3-G-Bedingungen – nach über einem Jahr fand mit dem Häusliche Pflege PDL Kongress am 17. und 18. August in Berlin wieder eine Präsenzveranstaltung im Netzwerk Häusliche Pflege statt. Die Teilnehmer:innen und Referent:innen des Kongresses mussten getestet, geimpft oder genesen (3G) sein, um an der Veranstaltungen teilnehmen zu können. Begeisterung gab es über die Themenvielfalt und über die Möglichkeit, sich wieder im Kolleg:innenkreis zu vernetzen.

“Wir erobern uns ein kleines Stück Normalität zurück“, sagte Sabine Hindrichs, Referentin, Mitte August beim ersten Häusliche Pflege Kongress seit fast zwei Jahren. Die Corona-Pandemie hatte bis dahin alle Versuche, ein solches Event auf die Beine zu stellen, zunichte gemacht. „Dieser Kongress ist unser Auftaktsignal dafür, dass es wieder möglich ist, Veranstaltungen durchzuführen“, sagte Lukas Sander, Chefredakteur der Fachzeitschrift Häusliche Pflege. Und so trafen sich zwei Tage lang rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Branche zum Fachaustausch. An teils drängenden Themen mangelte es nicht.
Die Tarifvorgaben für Pflegeeinrichtungen durch die jüngsten Gesetzesänderungen prägten den Auftakt des Kongresses. „Den Kopf in den Sand stecken kann niemand, der in ambulanten Pflegediensten Verantwortung trägt“, sagte Andreas Ditter, Jurist beim Leistungserbringerverband bad e.V. Denn die jüngsten Gesetzesänderungen, die eine tarifliche Entlohnung für Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen vorgeben, sind verpflichtend. Doch schon die Auswahl und Meldung des für das Unternehmen passenden Tarifes, an dem sich die Entgelte orientieren sollen, stellt die Einrichtungen vor eine große Hürde. Die Meldung muss bis Februar 2022 erfolgen, die Entlohnung dann bis zum September angepasst werden. „Es ist jetzt wichtig, aktiv zu werden und zu erfassen, wie die Vergütungssituation im eigenen Unternehmen ist“, so Ditter.
Denn die Tariflandschaft in der Pflege ist äußerst unübersichtlich.
Das machte Pflegedienstberater Andreas Heiber deutlich, der für seinen Vortrag die Vertragssituation beleuchtete. Zuvor ging Heiber auf die Regelungen zum Corona-Schutzschirm ein. Hier steht vielen Pflegedienste noch eine Prüfung ins Haus, in der sie nachweisen müssen, dass ihnen die aus dem Schutzschirm gewährten Gelder tatsächlich zustehen. Auch hier helfe es nicht abzuwarten, warnte der Experte. Um nicht in die Falle zu tappen, riet Heiber dazu, die gestellten Anträge selbst nochmals kritisch zu prüfen. „Mindereinnahmen sollten besonders kritisch geprüft werden“, so Heiber. Hoffnung, dass der Schutzschirm abermals verlängert werden könnte, konnte Heiber den Teilnehmenden nicht machen: „Ich halte das für sehr unwahrscheinlich.“
Eine Branche steht zusammen
Dass dieser Kongress durchgeführt werden konnte, machten auch die beteiligten Aussteller möglich. An den Ständen von opta data und myneva gab es regen Informationsaustausch. Medifox brachte sich mit einem Vortrag ein.
Weiterer Termin
Einen weiteren Häusliche Pflege PDL Kongress gibt es am 9. und 10. September in Dortmund. Eindrücke vom Kongress sehen Sie in Videos auf der Veranstaltungswebsite. Dort können Sie auch Tickets für Dortmund buchen: hp-pdl-kongress.de
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