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Interessenvertretung für Pflegekräfte in NRW: Kommt die Kammer oder der Pflegering?
1500 repräsentativ ausgewählte Pflegefachkräfte stimmen
derzeit in Nordrhein-Westfalen über eine eigene
Interessenvertretung ab. NRW-Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU), will wissen, ob die
Betroffenen eine Kammer oder einen unverbindlicheren
"Pflegering" nach bayerischen Vorbild wollen.

Nur eine kleine Minderheit der Pflegekräfte sei
gewerkschaftlich organisiert, erläuterte er. Insofern
wäre es ein Fortschritt, "wenn die Pflege eine eigene
Stimme hat". Allerdings müsse den Betroffenen klar
gesagt werden, dass eine Kammer weder für die
Entlohnung zuständig sei noch den Fachkräftemangel
beheben könne. Dafür könnten aber hoheitliche Aufgaben
in der Aus- und Fortbildung auf eine Pflegekammer
übertragen werden.
Die SPD-Opposition kritisierte die kleine
Stichprobe in Düsseldorf und forderte stattdessen eine
Urabstimmung aller 197 000 Pflegefachkräfte in NRW. Nur
so sei eine breite Akzeptanz zu erreichen, betonte der
gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion
Josef Neumannn. Schließlich wäre eine Pflegekammer mit
Zwangsbeiträgen verbunden.
Im November will die SPD im Landtag über eine
Urabstimmung debattieren. Auch Hessen und
Rheinland-Pfalz hätten auf diesem Wege Pflegekammern
eingeführt, sagte Neumann. Da es kein Berufsregister
für die Pflegekräfte gibt, hält das
NRW-Gesundheitsministerium dieses Verfahren aber für
angreifbar. Das Ergebnis der repräsentativen Befragung
soll Anfang 2019 vorgestellt werden. (dpa)
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