Politik
KAP-Bericht: Deutliche Kritik vom DBfK
Die drei federführenden Bundesministerien haben den 2. Umsetzungsbericht zur Konzertierten Aktion Pflege (KAP) veröffentlicht. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) stuft ihn als unverhältnismäßige Beschönigung der Situation in der Pflege ein.

Der Bericht suggeriere, in der beruflichen Pflege sei sehr viel erreicht worden, kritisiert der DBfK: “Mehr Menschen, die in der Pflege arbeiten, mehr Menschen, die die Ausbildung machen wollen, bessere Bezahlung usw. Gleichzeitig streiken aber Pflegende in Berlin für bessere Stellenpläne bzw. eine dem verfügbaren Personal angemessene Bettenauslastung.”
„Rückblickend war die KAP vor allem ein Beschäftigungsprogramm für Vertreter/innen von Verbänden und Mitarbeitende in den Ministerien. Es fehlte nicht an Einsicht, sondern es mangelte am politischen Willen zur Durchsetzung von Veränderungen“, schätzt DBfK-Präsidentin Prof. Christel Bienstein ein.
Die Gehälter werden sich für die, die bisher ganz schlecht bezahlt wurden, vermutlich verbessern, vermutet der berufsverband. Der Durchbruch für eine wirklich angemessene Bezahlung der Pflegenden stehe in allen Sektoren in ganz Deutschland “in weiter Ferne”.
In der Ausbildung gebe es keine belastbare Vergleichszahlen zu den Vorjahren. “Und angesichts der Ausbildungs- und späteren Arbeitsbedingungen besteht immer die Gefahr, dass die Auszubildenden frustriert vorzeitig hinschmeißen”, vermutet der DBfK und kommt zum Fazit: “Der Zwischenbericht zeichnet ein sehr positives Bild der Entwicklungen in der beruflichen Pflege und soll den Erfolg der Regierungsarbeit belegen. Einem Realitätscheck hält er nicht stand. Er müsste auch deutlich die noch bestehenden Problembereiche ausweisen und die erforderlichen Lösungsschritte aufzeigen.”
Bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege und eine höhere Entlohnung der Pflegekräfte sind die zentralen Ziele der Konzertierten Aktion Pflege (KAP). Im zweiten Umsetzungsbericht der KAP zogen der Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn (CDU), die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Christine Lambrecht (SPD), sowie der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Hei (SPD)l, eine positive Bilanz der Ergebnisse dieser Legislaturperiode für Pflegekräfte. „Gute Pflege braucht Zeit und verdient gute Bezahlung. Dafür haben wir in dieser Legislaturperiode gesorgt. Die Weichen dafür wurden mit der Konzertierten Aktion gestellt. Dadurch gibt es mehr Stellen in der ambulanten und der stationären Pflege”, sagte Spahn.
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