Management
Katastrophenschutz: „Pflegedienste benötigen fachliche Unterstützung“
Laut der neuen „Maßstäbe und Grundsätze für Qualität und Qualitätssicherung“ müssen ambulante Pflegedienste künftig ein Krisenkonzept bereithalten. „Häusliche Pflege“ hat bei Sanne Lessinnes, die sich an der Berliner Charité mit dem Thema beschäftigt, nachgefragt.

Sanne Lessinnes beschäftigt sich für das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften (IGPW) der Charité im Forschungsprojekt „Aufrechterhaltung der ambulanten Pflegeinfrastrukturen in Krisensituationen“ (AUPIK) mit entsprechenden Krisen- und Katastrophenschutz-Konzepten. Im ersten Projektjahr haben wir einige Leitungspersonen und Mitarbeitende ambulanter Pflegedienste zu diesem Thema befragt“, berichtet sie im Interview mit „Häusliche Pflege“. „Dabei wurde allenfalls von Einzelmaßnahmen berichtet, zum Beispiel von Plänen für medizinische Notfälle oder von Listen mit Notfallkontaktdaten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen.“ Von umfassenden Krisenkonzepten oder Katastrophenschutzplänen sei hingegen bislang kaum die Rede gewesen.
Man habe den Eindruck gewonnen, „dass die ambulanten Pflegedienste bei der Erarbeitung und Einführung solcher Konzepte und Pläne fachliche Unterstützung benötigen. Im AUPIK-Projekt werden wir daher unter anderem Mustervorlagen erarbeiten, die dann von den ambulanten Diensten für ihre Vorbereitung genutzt werden können.“
„Fachlich qualifizierte Unterstützung notwendig“
Laut den Befragungen sähen die ambulanten Pflegedienste zudem aber noch Herausforderungen, „die wir von Seiten des AUPIK-Projekts kaum beantworten können“, so Lessinnes. „Schließlich müssen die Dienste mit der Erarbeitung und Einführung von Krisenkonzepten und Katastrophenschutzplänen neue zusätzliche Aufgaben bewältigen. Dabei stellt sich die Frage, mit welchen Ressourcen und Kapazitäten – sei es finanziell, zeitlich, personell – dies geleistet werden soll.“ Hier seien sicher noch Verhandlungen zwischen allen Beteiligten erforderlich. „Auch halten wir eine fachlich qualifizierte Unterstützung bei der Einführung dieser Krisenkonzepte und Katastrophenschutzpläne in der Versorgungspraxis für notwendig.“
Lesen Sie das ganzen Inverview in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
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