Politik

Klie: „Pflegepolitik geht soziale Ungleichheit nicht an“

Aspekte der sozialen Ungleichheit werden in der Pflegepolitik bisher nicht hinreichend ernst genommen. Das schreibt Pflegerechtler Prof. Dr. Thomas Klie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Häusliche Pflege.

- Soziale Ungleichheit ist zentrales Thema in Thomas Klies aktuellem Beitrag für Häusliche Pflege.Foto: Vincentz Network

Beklagenswert sei es, dass von kommunaler Seite nicht konsequent die Sozialhilfeberechtigten in der häuslichen Pflege in den Blick genommen werden. Die Altenhilfestrukturen seien regional ungleichmäßig ausgebaut, auch sie sollten gerade sozial Benachteiligten dienen.

Klie weiter: "Die in der Hilfe zur Pflege bestehenden Budgetoptionen werden kaum genutzt, Leistungen zur Weiterführung des Haushaltes gemäß § 70 SGB XII fristen ein sehr uneinheitliches Dasein: Hier gehören sie zum typischen Leistungsgeschehen der Sozialhilfeträger, dort sind sie weithin unbekannt."

70 Prozent der Zuhause versorgten Pflegebedürftigen nehmen keinerlei Sachleistungen aus dem System der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen, darunter ein erheblicher Teil sozial benachteiligter Personen. "Genau diesen Personenkreis gilt es, anzusprechen und im Aufbau eines tragfähigen Pflegearrangements zu unterstützen", so Klie. Der Artikel ist in der aktuellen Ausgabe (7/2017) der Fachzeitschrift Häusliche Pflege erschienen. Es handelt sich um die Jubiläumsausgabe "25 Jahre Häusliche Pflege".