Politik
Konkrete Maßnahmen für eine bessere Pflege
Der CDU-Pflegepolitiker Roy Kühne stellt in einem achtseitigen Positionspapier sein Konzept zur Zukunft der Pflege vor. Die Ideen will er nun in die weitere Gesetzgebung einfließen lassen.

So soll es eine zentrale Hotline geben, bei der Angehörige auf der Suche nach freien Pflegeplätzen oder Kapazitäten bei Pflegediensten einen Ansprechpartner finden. Um die zunehmenden Chancen der Digitalisierung und den Anschluss an die Telematikinfrastruktur zu schultern, sei zusätzliches Personal notwendig, das sich verstärkt mit den Themen beschäftigt. Das dürfe keinesfalls "on top" erledigt werden. "Wir brauchen Pflegekräfte, die als ‚Pflege-Digitalberater‘ eingestuft werden können und von den Kranken- und Pflegekassen refinanziert werden müssen", heißt es in dem Papier.
Um die Bürokratie weiter einzuschränken, schlägt Kühne vor, dass das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation (Ein Step) in allen Bereichen verpflichtend umgesetzt wird.
Der Politiker spricht sich für eine automatische Zusammensetzung der Schiedsinstanzen aus, "wenn die Vertragspartner sich zuvor nicht auf eine Besetzung einigen konnten". Die bisherige Schiedspersonen-Lösung für die häusliche Krankenpflege könne seiner Ansicht nach durch eine Schiedsstellen-Lösung ersetzt werden.
Um ausländische Pflegekräfte schneller und unbürokratischer zu gewinnen, begrüßt Kühne die jüngst geschaffenen Strukturen von BMG mit der Agentur, die sich um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis ausländischer Fachkräfte kümmert. Wichtig ist ihm, dass Sprachzertifikate aus dem Ausland vereinfacht anerkannt werden.
Der CDU-Politiker schlägt zudem vor, Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen stärker in den Fokus nehmen. Die Erkenntnisse aus diversen Modellvorhaben müssten in die Regelversorgung eingehen, zudem sollen diese nicht auf bestimmte Indikationen (wie Bluthochdruck, Demenz, chronische Wunden, Diabetes) beschränkt werden.
Kühne strebt auch an, dass Pflegekräfte eine Empfehlungsmöglichkeit bekommen, was Heil- und Hilfsmittel betrifft. Im Bereich der Advanced Practice Nurse sieht der Pflegepolitiker noch viel Potenzial. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollten weitere Potenziale genutzt werden, unter anderem indem Pflegehilfskräfte zu Pflegefachkräften qualifiziert werden. Das Problem sei oftmals die Vergütung: Hilfskräfte machten nur eine Ausbildung zur Pflegefachkraft, wenn sie in dieser Zeit nicht auf das Ausbildungsgehalt heruntergestuft würden. "Deswegen setze ich mich dafür ein, dass die Differenz zwischen dem Ausbildungsgehalt und dem bisherigen Pflegehelfergehalt dauerhaft und vollumfänglich von der Bundesagentur für Arbeit übernommen wird."
Das Positionspapier finden Sie im Internet unter carekonkret.net/Downloads/Downloads-zur-Zeitschrift
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