Corona
Kritik: Pflegende sind kaum in den Diskurs einbezogen
Die Corona-Pandemie hat die hohe Relevanz von Pflegenden laut der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) deutlich gemacht. Ihre pflegewissenschaftliche Expertise spiele beim Krisen-Management aber kaum eine Rolle. Auch im fachlichen Diskurs um COVID-19 seien Pflegende wenig präsent.

Die DGP fordert in der Krise mehr Gehör für die wissenschaftliche Expertise der Pflegenden.
Foto: Werner Krüper
Die DGP kritisiert, dass Pflegende bei der Erstellung von nationalen Pandemieplänen sowie der Entwicklung von Leitlinien und Präventionsmaßnahmen oder Monitoring-Aufgaben nicht einbezogen seien.
"Auch medial wird die Diskussion vorrangig bestimmt von Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Epidemiologie, Infektiologie, Virologie und Ärzteschaft. Die bislang geringe Beachtung von Pflegewissenschaft setzt sich auch in der Krise fort", so die DGP. "In Talkshows werden gelegentlich Pflegende eingeladen, um aus ihrem hochbelasteten Arbeitsalltag zu berichten. Eine Diskussion auf Augenhöhe mit den anderen wissenschaftlichen Disziplinen findet so eher nicht statt, vielmehr eine Verfestigung des überholten Rollenbilds."
Die DGP fordert Berufsverbände, Pflegewissenschaftler, Fachgesellschaften sowie Gewerkschaften auf, sich nachdrücklich zu Wort zu melden, um die Pflegewissenschaft im Kanon der Gesundheitsdisziplinen stärker zu verankern.
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