Corona

Laumann: Corona-Bonus nicht für alle

Die nordrhein-westfälische Landesregierung sieht derzeit keine Grundlage, den geplanten Bonus für Altenpflegekräfte auch in allen anderen Gesundheitsberufen zu zahlen. Die Messlatte sei hoch. Derzeit drängten sich keine vergleichbaren Tätigkeitsbereiche auf.

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Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Foto: MAGS/NRW

Das stellte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einem Bericht an den Düsseldorfer Landtag fest. Der Gesundheitsausschuss befasst sich am Mittwoch mit dem Thema.

 Die Bundesregierung plant einen Corona-Bonus von bis zu 1500 Euro als Einmalzahlung für Altenpflegekräfte . Unklar ist noch, aus welchen Töpfen das Geld kommen soll. Falls die Arbeitgeber sich vollständig verweigerten, könnte der Landesanteil Nordrhein-Westfalens rund 106 Millionen Euro betragen, berichtete Laumann.

Zwar seien "die herausragenden Leistungen und besonderen Belastungen der Pflegekräfte in der aktuellen Corona-Pandemie besonders zu würdigen", bekräftigte der Minister. Über eine Prämie hinaus gebe es aber "grundsätzlichen Bedarf für eine verbesserte, tarifvertraglich verankerte Vergütung der Pflegekräfte".

Das Personal in der Altenpflege sei während der Pandemie besonderen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt und trage ein erhöhtes Risiko, bei der täglichen Arbeit selbst an Covid-19 zu erkranken, betonte der Minister. «Diese besondere Lage wird durch die geltenden Entgeltregelungen nicht angemessen abgebildet.» 

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will mit einer landesweiten Unterschriftenaktion der Forderung nach einem "Corona-Bonus" für alle Pflegekräfte Nachdruck verleihen. Mindestens für April, Mai und Juni sollten alle Beschäftigten und Auszubildenden im Gesundheits- und Sozialwesen, die in der Corona-Krise besonders belastet seien, pro Monat eine Prämie von 500 Euro bekommen, fordert die Gewerkschaft.