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Loheide sieht noch zu viele bürokratische Hürden

Die Diakonie-Vorständin Maria Loheide fordert den Abbau bürokratischer Hürden im deutschen Pflegesystem. „Wir brauchen eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung“, sagte Loheide, Mitglied des Vorstands Sozialpolitik der Diakonie Deutschland im WDR 5. In dieser Legislaturperiode sehe sie bisher nicht, „dass wirklich mit Tatkraft eine Reform angegangen wird“. Sie bekräftigte ihre Forderung nach einem Pflegegipfel.

Maria Loheide, Mitglied des Vorstands Sozialpolitik der Diakonie Deutschland
Foto: Diakonie/Thomas Meyer Um das Pflegesystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren, müssten mehr Anreize für Menschen geschaffen werden, die in der Pflege arbeiten wollen, sagte die Diakonie-Vorständin.

Es gebe sehr gute Konzepte, um die Pflege im Wohnumfeld besser zu organisieren, etwa betreutes Wohnen oder Wohngemeinschaften mit Pflegebedürftigen, sagte die Expertin. „Das Problem ist, die bürokratischen Hürden sind so hoch, dass es solche Konzepte schwer haben.“ Loheide verwies auf Nachbarländer wie die Niederlande. Hier gebe es ein hervorragendes Konzept von sozialräumlicher Versorgung, in das auch Nachbarn und Angehörige eingebunden seien. In Deutschland sei so etwas wegen bürokratischer Hürden nicht möglich.

Angebote im Wohnumfeld seien aber dringend nötig, um Angehörige zu entlasten, mahnte sie. Aktuell sei es für pflegende Angehörige schwierig, Möglichkeiten der Hilfe und Entlastung zu finden. So seien etwa Plätze in der Tagespflege oder Kurzzeitpflege rar. Angehörige riefen oft viele Dienste an, bekämen aber trotzdem keinen Platz. Deshalb sei ein Ausbau von guten Angeboten im sozialräumlichen Wohnumfeld so wichtig.

Hier finden Sie das Radiointerview.