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MOMEDOCARE: Was Pflege für Männer attraktiv macht

Wie Vorbilder die Berufswahl von Männern beeinflussen, zeigen die Ergebnisse des Projekts „Modern men do care – Mehr Männer für die Pflege von Morgen“ (MOMEDOCARE).

Foto: Tino Schaft Merlin Wenzel, Alex Schnadwinkel, Judith Seidel, Sören Mura und Marc Bennerscheidt (v.l.n.r.) diskutieren die Projektergebnisse.

Gesundheit Nordwest hat am Donnerstag (09. März) in Bremen die Ergebnisse des Projekts MOMEDOCARE vorgestellt. Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt hatte zuvor untersucht, welche förderlichen und hinderlichen Faktoren vorliegen, damit Männer den Pflegeberuf ergreifen. Die zum Projektende veröffentliche 28-seitige Handreichung beschreibt konkrete Maßnahmen zur Steigerung des Anteils männlicher Pflegefachpersonen in allen Bereichen der Pflege.

Tradierte Geschlechterbilder in der Altenpflege abbauen

Der Anteil der männlichen Beschäftigten in der Pflege liegt bei rund 20 Prozent. In der Altenpflege sei der Anteil sogar noch geringer, sagte Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzendes des Gesundheitsausschusses des Bundestags in ihrem Grußwort. Mehr Männer in der Pflege könnten einen wichtigen Prozess anstoßen, so Kappert-Gonther: „Sie werden Stereotype und tradierte Geschlechterbilder abbauen und Männerrollen erweitern.“

Das Stereotype in der Pflege existieren ist kein Geheimnis. Grafikdesigner Cord-Patrick Neuber beschrieb allein die Schwierigkeiten, passende Fotos für die jetzt veröffentliche Handreichung zu finden. „In Bildbibliotheken finden sich in Bezug zu Pflegethemen fast nur Frauenbilder“, so Neuber.

Vorbilder spielen in der Pflege ein große Rolle

Projektleiter Merlin Wenzel betonte, dass kaum ein anderes Berufsfeld so viele verschiedene Tätigkeitsfelder auch für Männer biete. Auch Männer hätten das Bedürfnis nach einer sinnhaften und erfüllenden Tätigkeit. „Vorbilder spielen dabei eine große Rolle“, sagte Wenzel.

Mehr Info: Pflegeeinrichtungen, die Interesse an einer Beratung haben, können sich direkt an die Geschäftsstelle Gesundheitswirtschaft Nordwest wenden: office@gwnw.de.

Die Handreichung beschreibt drei Kernbereiche, in denen Einrichtungen aktiv werden sollten, um Männer für die Kranken- und Altenpflege zu gewinnen und zu halten: Öffentlichkeitsarbeit, Recruiting und Personalmanagement. In der Außenkommunikation sollten beispielsweise die eigenen Mitarbeitenden als authentische Botschafterinnen und Botschafter fungieren. Zudem sollten stereotype Abbildungen vermieden werden. Es gehe um ein realistisches Bild des Pflegealltags mit einer ausgewogenen Darstellung von Männern und Frauen.

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