Politik

Netzwerk “Pflege in Not”: Politik muss Ausbildung und Fachkräftegewinnung stärken

In mehreren Städten in Mecklenburg-Vorpommern sind am 21. Juli Pflegekräfte für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Zentrale Forderungen der Demonstrierenden sind eine Stärkung der Pflegeausbildung, schnellere Anerkennung ausländischer Fachkräfte und eine Sofortförderung für die Fachkräftegewinnung im Ausland.

Bild: Adobe Stock/hkama

“Allen Beteiligten dürfte klar sein, dass die Pflege ohne gezielte Zuwanderung keine qualitative, menschliche Daseinsfürsorge realisieren kann”, teilte das Netzwerk “Pflege in Not” am Freitag mit. Dieses besteht aus privaten Pflegediensten.

Angaben der Veranstalter zufolge gingen in Rostock, Neubrandenburg, Bad Doberan, Güstrow, Greifswald, Stralsund, Parchim, Schwerin und Wismar insgesamt rund 900 Menschen auf die Straße. Die Notwendigkeit für den Protest hatte das Netzwerk mit der Untätigkeit der Politik begründet. “Außer Lippenbekenntnisse können wir nicht erkennen, dass deutliche Verbesserungen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige auf den Weg gebracht worden sind”, hieß es im Vorfeld. Die Generation der “Babyboomer” – das sind die Menschen, die nach dem zweiten Weltkrieg bis Mitte der 60er Jahre zur Welt kamen – renne in ein Pflegedesaster.

Bereits am 7. Juli hatten rund 500 Vertreter ambulanter privater Pflegedienste im Land ihrem Frust Luft gemacht. Weitere Demonstrationen sind bereits für den 4. und 18. August sowie den 1. September geplant. Es gehe darum, “darauf aufmerksam zu machen, dass die Zeit voranschreitet und wir die Politik nicht aus ihrer Verantwortung entlassen”, hieß es. (dpa)