Nachrichten

Pflege, Schule, Kita: Rund 20 000 demonstrieren für soziale Angebote

Mehr als 20 000 Menschen haben am 19. Oktober vor dem Düsseldorfer Landtag für den Erhalt sozialer Infrastruktur wie Pflege, Kitas und schulischen Ganztagsangeboten demonstriert. Nach Angaben von Polizei und Veranstaltern wurde die ursprünglich erwartete Besucherzahl damit um das Vierfache übertroffen. 

Foto: Adobe Stock/nmann77 Die Gewerkschaft Verdi ist einer der Veranstalter der Demonstration. Insgesamt unterstützten rund 140 Organisationen die Kundgebung.

Bei der Kundgebung waren Demonstranten aus ganz Nordrhein-Westfalen vertreten. Sie trugen Banner und Plakate, auf denen unter anderem zu lesen war: “Wir tragen die Soziale Arbeit zu Grabe” und “Kinder brauchen Knete – Wir auch!”. Einige Teilnehmer hatten selbstgebastelte Särge dabei. Die Kundgebung wurde von mehr als 140 Organisationen unterstützt. Landesweit gab es weitere dezentrale Aktionen.Die Protestierenden befürchten starke Einschnitte und Versorgungsengpässe insbesondere bei Kitas, der sogenannten offenen Ganztagsschule (OGS) sowie der Betreuung von Senioren und Behinderten. Die Wohnungsnot bei Menschen mit Handicap spitze sich bereits zu, warnte der Landesverband Lebenshilfe NRW.

Der Vorsitzende der freien Wohlfahrtspflege in NRW, Christian Woltering, sagte der Deutschen Presse-Agentur: “Wir brauchen für manche Bereiche sofort ein Rettungspaket.” Nötig sei ein Plan, der die soziale Infrastruktur langfristig sichere. “Nordrhein-Westfalen muss weiterhin das soziale Gewissen Deutschlands bleiben”, mahnte er.“In den Kitas, Ganztagsschulen und weiteren sozialen Einrichtungen donnert es, aber Schwarz-Grün hört den Knall nicht”, warf SPD-Oppositionsführer Jochen Ott der Landesregierung vor. Die FDP bezeichnete die Großdemonstration als Weckruf und forderte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf, die Problematik zur Chefsache zu machen.