Management
Positives Fazit der Einzelverhandlungen in Baden-Württemberg
In einem bundesweit wohl einzigartigen Projekt sind drei Caritas-Sozialstationen in Baden-Württemberg mit den Spitzenverbänden der Pflegekassen in Einzelverhandlungen für ambulante Leistungen nach § 36 SGB XI eingestiegen. Dr. Axel Schuhen zieht in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege Bilanz.

Mit dem Imperativ „Mehr Zeit für die Pflege“ sind 2014 drei Caritas-Sozialstationen in Baden-Württemberg erstmalig in Einzelverhandlungen von Vergütungen für ambulante Leistungen nach § 36 SGB XI eingestiegen. Triebfeder und Motivation waren hierbei Erfahrungen, dass die Entgelterhöhungen der Kollektivverhandlungen regelmäßig unterhalb der eigenen Kostensteigerungen und im Ergebnis unter den Gestehungskosten lagen. Ein Auffangen dieser nicht (mehr) auskömmlichen Refinanzierung gelang damit nur noch über Arbeitsverdichtung, die mit einem drohenden Qualitätsverlust und zunehmenden Schwierigkeiten der Personalgewinnung verbunden war.
Die Einzelverhandlungen sollten einen Weg ebnen, um die ambulante Pflege im freigemeinnützigen, tarifgebunden Bereich langfristig zu stützen und Versorgungssicherheit zu erhalten. Ohne dass dies zum Zeitpunkt der ersten Einzelverhandlungen 2014/2015 bereits absehbar war, haben diese drei freigemeinnützigen Sozialstationen (Stand heute) zu einer individualisierten und verbesserten Refinanzierung für rund 130 ambulante Pflegedienste in Baden-Württemberg beigetragen.
Kein Randphänomen mehr
Die Einzelverhandlungen in Baden-Württemberg haben – vermutlich auch bundesweit – Pilotcharakter und können als gelungenes Beispiel funktionierender Selbstverwaltung und erfolgreicher Aushandlungsprozesse zwischen Leistungserbringern und Finanzierungsträgern (Pflegekassen) angesehen werden. Mit – zum Ende des Jahres 2021 – mehr als 140 verhandelten Diensten, mehr als 400 durchgeführten Verhandlungen sind sie kein Randphänomen mehr. Die Einzelverhandlung hat sich als zweite Säule neben den Kollektivverhandlungen etabliert.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren