Politik
Praxisanleiter können ihre Fortbildung nicht beenden
Trotz der Corona-Kontaktbeschränkungen sollen zwei Drittel der jährlichen "24-Stunden Fortbildung" für Praxisanleiter im Rahmen der generalistischen Pflegeausbildung als Präsenzveranstaltung stattfinden. Darauf besteht das niedersächsische Kultusministerium. Die Praxisanleiter können ihre Fortbildung nicht beenden.

In anderen Bundesländern kann die 24-Stunden-Fortbildung zum Praxisanleiter online absolviert werden, in Niedersachsen wird das nicht angeboten. Foto: SkyLine/AdoebStock
Das berichtet der Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad). "Im Hinblick auf die aktuellen Corona-Bestimmungen ist diese Entscheidung völlig unverständlich. Außer Bremen und Niedersachsen haben alle anderen Bundesländer diese Fortbildung als reine Online-Veranstaltung genehmigt. Im Ergebnis heißt das, dass viele Praxisanleiter in Niedersachsen ihrer Verpflichtung zu der jährlichen Fortbildung nicht nachkommen können", gibt Andrea Kapp, Geschäftsführerin des bad, zu Bedenken.
Alle Bundesländer bis auf Bremen und Niedersachsen hätten laut bad zugestimmt, diese Fortbildung bis auf weiteres digital stattfinden kann. Für Bremen und Niedersachsen war eine Präsenzphase von mindestens "70%" vorgesehen, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Wobei Bremen den Zeitraum für die Präsenzveranstaltung bis Ende August 2021 verlängert habe, für Niedersachsen gelte weiterhin: Bis zum 31.12.2020 muss die Fortbildung beendet sein.
Die geplante zweitägige Präsenzveranstaltung im November in Hannover wurde nun mit Blick auf die Landesverordnung sowie das Infektionsgeschehen abgesagt. Somit könne die bad-Präsenzveranstaltung nicht stattfinden und die Praxisanleiter ihre "24-Stunden Fortbildung" nicht beenden.
"Es ist unverständlich, dass es so wenig Flexibilität – und letztendlich Verständnis – für den Sachverhalt im niedersächsischen Kultusministerium gibt. Was spricht dagegen, die Fortbildung als reine online-Fortbildung stattfinden zu lassen, wenn die Bestimmungen zur Einschränkung der Corona-Pandemie nichts anderes zulassen?", so Andrea Kapp.
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