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PTHV will Pflege-Fakultät schließen
Die katholische Hochschule in Vallendar hat das Aus für ihre pflegewissenschaftliche Fakultät verkündet. Wegen fehlender Landesmittel sei ein weiterer Betrieb finanziell nicht machbar, so der Träger. Verbände werten dies als Rückschlag für die Pflege, die Landespolitik steht in der Kritik.

„Im internationalen Vergleich ist Deutschland jetzt schonbeim Grad der Akademisierung der Pflege ein Entwicklungsland“, sagte jetzt diePräsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), ChristelBienstein. „Deshalb braucht es in Zukunft mehr und nicht wenigerAngebote für Pflegewissenschaft.“
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz in Mainz warf derLandespolitik „echte Nachlässigkeit“ vor. Sie fordere schon seit Jahren mehrfinanzielle Unterstützung seitens des Landes auch für diese Hochschule, das seimit dem Verweis auf deren privaten Hochschulstatus abgelehnt worden. „Wirkönnen uns nicht auf der einen Seite für eine Stärkung der beruflichen Pflegestark machen und zeitgleich bei der Akademisierung aufgrundwissenschaftspolitischer Ideologien und Denkhemmungen sparen“, hieß es in derMitteilung vom 7. April, in der eine Aufstockung der Ausbildungsplätze in derPflege gefordert wurde.
Als Begründung für die Ende März verkündete Schließungder pflegewissenschaftlichen Fakultät hatte die katholische Hochschule inVallendar die finanzielle Lage angeführt. Es gebe zu wenig zahlendeStudierende, zudem sei die Studentenzahl seit Jahren rückläufig.
Derzeit studieren rund 250 Menschen an der Fakultät, siekönnen dort generell ihre Ausbildung beenden. Neue Studenten werden nicht mehraufgenommen.
Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag derTechniker Krankenkasse im vergangenen Januar sind 94 Prozent der Menschen inRheinland-Pfalz der Meinung, Pflegeberufe müssten attraktiver werden; diesgehöre zu den wichtigsten gesundheitspolitischen Zielen. (dpa)
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