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Studie zu Betreutem Wohnen veröffentlicht

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und die BFS
Service haben Daten von jeder zehnten Betreuten
Wohnanlage in Deutschland für ihre Studie "Betreutes
Seniorenwohnen" erhoben und ausgewertet.

- Die Studie wurde auf dem Kongress Betreutes Seniorenwohnen in Frankfurt vorgestellt.Foto: BFS Service GmbH

Die Ergebnisse wurden am 6. November 2018 exklusiv vor
120 Fachbesuchern auf dem Kongress Betreutes
Seniorenwohnen in Frankfurt vorgestellt. Aktuelle
Untersuchungen zum Betreuten Seniorenwohnen hätte es
bislang kaum gegeben, heißt es in einer Mitteilung der
BFS Service. "Die Studie zeigt auf, welche Rolle dem
Betreuten Wohnen in der Versorgungslandschaft aktuell
zukommt und welchen Anforderungen sich Investoren und
Betreiber solcher Wohnangebote in Zukunft stellen
müssen", sagt Studienleiterin Britta Klemm von der BFS
Service.

An der Umfrage von KDA und BFS im Zeitraum von Juni bis
September 2018 haben 670 der 6.000-7.000 Anbieter des
Betreuten Seniorenwohnens teilgenommen. Im Vergleich zu
der bundesweiten Marktanalyse der Universität Augsburg
von 2004, die zuletzt vergleichbare Daten erhoben
hatte, haben sich wesentliche Parameter geändert:

Der Großteil des Betreutes Seniorenwohnens findet heute
als Verbundprojekt statt in Kombination mit
vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege,
teilstationärer Pflege oder anderen
Versorgungsangeboten. Gleichzeitig werden die
Wohnanlagen größer. Die durchschnittliche Größe liegt
derzeit bei 47 Wohneinheiten gegenüber 38 Wohneinheiten
im Jahr 2004. Um die Auslastung brauchen sich die
meisten Anbieter nicht zu sorgen: Sie beträgt im
Schnitt 96%. Ein Viertel hat eine Wartezeit von mehr
als zwei Jahren. Dennoch ist Betreutes Wohnen nicht
mehr für jeden eine Wohnalternative, da die Zahl der
öffentlich geförderten Wohneinheiten seit 2004 stark
zurückgegangen ist: von 54% auf derzeit 23%.

Die Gewährleistung von Versorgungssicherheit rückt
stärker in den Fokus der Betreiber. Zwei Drittel der
Bewohner in Betreuten Wohnanlagen sind über achtzig,
37,2% der Bewohner haben einen Pflegegrad und ein
Drittel hat keine Angehörigen mehr. Der wachsende
Bedarf an Versorgungssicherheit spiegelt sich im
Leistungsangebot des Betreuten Wohnens. Fast die Hälfte
aller Anbieter des Betreuten Seniorenwohnens betrachtet
ihre Wohnanlage bereits als Alternative zum Pflegeheim.

"Eine große Herausforderung für die Anbieter von
Betreutem Wohnen bleibt es in Zukunft, die richtige
Balance zwischen Versorgungssicherheit und
Selbstbestimmung für die Bewohnerschaft zu
gewährleisten", stellt Ursula Kremer-Preiß,
Studienleiterin beim KDA, abschließend fest.