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Verbände warnen vor weiteren Insolvenzen

Laut Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB), geraten ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Das Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben steige, während der Personalmangel weiter anhält. Viele Unternehmen sehen dadurch ihre wirtschaftliche Existenz bedroht.

Foto: VDAB Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB

Knieling warnt vor möglichen Insolvenzen und langfristigen negativen Auswirkungen auf die pflegerische Infrastruktur. Bereits jetzt gibt es erhebliche Versorgungslücken, die sich weiter vergrößern könnten. Um den steigenden Herausforderungen in der professionellen Pflege gewachsen zu sein, benötigen stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste dringend wirksame Entlastungen und Planungssicherheit. “Aus eigener Kraft und eigenem Zutun können sie diese Krise nicht bewältigen. Wenn nicht schnell gehandelt wird, kommt es nicht nur zu wirtschaftlichen Schäden in den Pflegeeinrichtungen bis hin zur Insolvenz, sondern es drohen auch nachhaltig negative Auswirkungen auf die pflegerische Infrastruktur insgesamt”, so Knieling.

Jeder verlorene Platz in einer Pflegeeinrichtung oder ungenutztes ambulantes Versorgungspotenzial werde nur schwer wiederherzustellen sein. Knieling fordert eine entschlossene Reaktion von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), vergleichbar mit seinem Einsatz gegen das Krankenhaus-Sterben.

Ähnlich äußert sich der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V., (bpa), Bernd Meurer: “Versorgungsangebote brechen weg und der zuständige Minister ruht sich auf einem Reformgesetz aus, das diesen Namen nicht verdient. Nicht einmal zum Dialog mit den Betroffenen reicht sein Engagement. Lauterbach bastelt lieber an einer Krankenhausreform und ignoriert die zunehmende Zahl der Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen vollständig.“