Politik

Verband kritisiert Stopp von Tagespflegeangeboten in Wuppertal

Mit einem unbegründeten Stopp für neue
Tagespflegeangebote lässt die Stadt Wuppertal
Pflegebedürftige und deren Familien im Regen stehen.
Das kritisiert die nordrhein-westfälische Landesgruppe
des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste
(bpa) und warnt vor ähnlichen Entwicklungen in anderen
Kommunen.

- Seit einer Gesetzesänderung haben die Kommunen in Nordrhein-Westfalen die rechtliche Möglichkeit, über neue Tagespflegeplätze zu entscheiden.Foto: Werner Krüper

"Kaum eine Unterstützung hilft pflegenden Angehörigen
als ergänzende ambulante Versorgung so sehr, wie ein
Tagespflegeplatz. Das zeigt die nicht nur überall in
Nordrhein-Westfalen steigende Nachfrage nach solchen
Betreuungsplätzen für die Tageszeiten, an denen
pflegende Angehörige arbeiten gehen oder eigene
Angelegenheiten regeln. Dass die Stadt Wuppertal jetzt
das Wachstum dieses Bereiches aus vermutlich rein
finanziellen Überlegungen stoppt, wird viele Familien
vor Probleme stellen", sagt der bpa-Landesvorsitzende
Christof Beckmann.

In einer "Örtlichen Planung" hatte die Verwaltung dort
verbindlich festgelegt, dass keine neuen
Tagespflegeplätze in der Stadt mehr entstehen sollen.
Dazu hat die Kommune seit einer Gesetzesänderung die
rechtliche Möglichkeit. "Landesweit gibt es jedoch nur
für etwa zehn Prozent der Anspruchsberechtigten auch
Tagespflegeplätze. In Wuppertal wird das nicht anders
sein. In dieser Situation von einem gedeckten Bedarf zu
sprechen, ist völlig absurd", erklärt Beckmann. Nun
würden hilfesuchende Familien dort keine Tagesbetreuung
für pflegebedürftige Angehörige mehr finden können.

"Leider haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet:
Wenn die Kommunen, die für alle Tagespflegegäste einen
Teil der Kosten tragen müssen, den Daumen über neue
Tagespflegeangebote heben oder senken können, dann
werden diese wichtigen Angebote für Pflegebedürftige
und deren Angehörige zur fiskalischen Verfügungsmasse",
so der nordrhein-westfälische bpa-Landesvorsitzende
Beckmann. Ähnliche Entwicklungen, nur in wesentlich
größeren Dimensionen, ließen sich bereits bei der
stationären Dauerpflege in NRW beobachten.