Politik

Verdi fordert von Grün-Schwarz Strategiedialog zur Pflege

Die Gewerkschaft Verdi verlangt von der neuen grün-schwarzen Landesregierung mehr Engagement für die Belange des Pflegepersonals. Die Fachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales, Irene Gölz, sagte in Stuttgart, notwendig sei ein Strategiedialog zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen, zur Fachkräftesicherung und zur Sicherung der Qualität der Versorgung. „Um mit allen Beteiligten diese Leerstelle so schnell wie möglich zu füllen.“

Adobe Stock/nmann77 Die Gewerkschaft Verdi vermisst im neuen Koalitionsvertrag konkrete Aussagen zur Situation im Sozial- und Gesundheitswesen. Sie fordert von der grün-schwarzen Landesregierung mehr Einsatz bei dem Thema.

Der Strategiedialog ist ein von MinisterpräsidentWinfried Kretschmann (Grüne) ins Leben gerufenes Format, um den Wandel einerBranche zu begleiten. Bislang gibt es ihn für die Automobilwirtschaft. Für denBereich Wohnen ist auch einer angedacht.

Gölz sagte, die Pflege im Land brauche echte Entlastung,dringend und sofort, sowie eine spürbare Aufwertung. „Dazu steht kaum ein Wortim Koalitionsvertrag.“ In keinem anderem Bereich arbeiteten inBaden-Württemberg allerdings mehr Menschen als im Sozial- und Gesundheitswesen,das für ein gutes Leben der Menschen mindestens ebenso wichtig sei, vor allemin Pandemiezeiten. „Doch genau dieser Bereich hat bei der Vorstellung desKoalitionsvertrages so gut wie keine Rolle gespielt. Sieben dürre Seiten sindan vielen Stellen ausgesprochen nebulös und unkonkret.“

Sehr zu begrüßen seien vor allem die Enquetekommissionzum Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie, die Stärkung der ÖffentlichenGesundheitsdienste sowie das Ziel, die Ausbildung in den Gesundheitsberufendurch Schulgeldfreiheit und Erhöhung der Ausbildungskapazitäten zu stärken. Wasdie Pflegefachpersonen nicht bräuchten, sei, dass weiter Energie, Zeit und Geldin die konfliktträchtige Errichtung einer Pflegeberufekammer gesteckt werde.

Gölz sagte, es sei seit Jahren bekannt, wo dringenderHandlungsbedarf bestehe. Man hätte die Fachkräfte längst angemessen beteiligenkönnen. „Unsere Vorschläge für die Verbesserung der Situation der Beschäftigtenim Sozial- und Gesundheitswesen sowie der Fachkräftegewinnung und vor allem-bindung müssen einfach nur aufgegriffen werden.“ (dpa)