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Weshalb Pflegekräfte immer öfter krank werden
Professionelle Pflegekräfte werden einer Studie zufolge in ihrem Beruf aufgerieben: Sie sind öfter krank als andere Berufsgruppen, müssen unregelmäßige Arbeitszeiten, Nacht- und Schichtarbeit leisten und bekommen die beruflichen und familiären Anforderungen nur schwer unter einen Hut. Das sind die wesentlichen Ergebnisse des Gesundheitsreports 2022 der Betriebskrankenkassen (BKK).

Etwa zwei Drittel der für die Studie befragten Pflegekräfte gaben an, unter den aktuellen Bedingungen seien sie nicht in der Lage, bis zum normalen Renteneintrittsalter zu arbeiten. Laut BKK-Report fallen immer häufiger Überstunden an und ändern sich Dienstpläne oft kurzfristig.
Hinzu kommt demnach, dass die Kranken- und Altenpflege durch körperlich und psychisch belastende Arbeit geprägt ist. Beschäftigte weisen mit 33,2 bzw. 25,7 Fehltagen im Jahr deutlich höhere Fehlzeiten auf als der Durchschnitt aller Beschäftigten mit 18,2 Fehltagen pro Person.
„Die körperlich schwere Arbeit kann zu Problemen wie Rückenbeschwerden führen, die unregelmäßigen Arbeitszeiten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen“, sagte Holger Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Uni Köln.
In der für die Studie erhobenen Umfrage unter 6.000 Beschäftigten sagten den Angaben zufolge mehr als 40 Prozent der Altenpflegekräfte (44,2 Prozent), dass sie sich den Anforderungen ihrer Arbeit nur teilweise oder gar nicht gewachsen sehen. Das ist doppelt so hoch wie bei vielen anderen Berufen.
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