Management
Wichtig: Auch Grenzen ambulanter Pflege müssen thematisiert werden
Die Erwartungen von Patient:innen an Pflegedienste sind bisweilen unrealistisch hoch. Der Unternehmensberater Peter Wawrik rät dringend dazu, nicht nur Hilfsmöglichkeiten, sondern auch Rahmenbedingungen und Grenzen ambulanter Pflege zu besprechen.

Krankenkassen haben gem. SGB V eine Versorgungspflicht gegenüber ihren Mitgliedern. Unternehmensberater Peter Wawrik nennt in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege die zentralen Punkte: „Die Versicherten erhalten die Leistungen als Sach- und Dienstleistungen […].“ „Qualität und Wirksamkeit der Leistungen haben dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen […].“ „Krankenkassen, Leistungserbringer und Versicherte haben darauf zu achten, dass die Leistungen wirksam und wirtschaftlich erbracht und nur im notwendigen Umfang in Anspruch genommen werden.“ (§ 2 SGB V).
Daraus folge, dass die Krankenkassen sich für die Durchführung der Sachleistungen der ambulanten Pflege- und Betreuungsdienste bedienten, mit denen jeweils Zulassungsverträge und Vergütungsvereinbarungen geschlossen würden. Die Versorgungspflicht verbleibe trotzdem bei den Krankenkassen (und den Kommunen im Rahmen der Daseinsvorsorge für die Bürger:innen). Und eine „wirksame und wirtschaftliche Leistungserbringung“ bedeute unweigerlich auch, dass Leistungen bei Patient:innen (eigentlich) nicht durchgeführt werden dürfen, die unwirtschaftlich sind.
Einsatzzeiten können sich verschieben
Daher sei es wichtig, dass Pflegedienste überzogenen Erwartungen ihrer Klient:innen ehrlich begegneten. Pflege könne beispielsweise nicht „pünktlich“ sein. Während der Erstberatung werde i.d.R. mündlich erklärt, dass sich die Einsatzzeiten immer etwas verschieben können, weil die individuelle Pflege mal kürzer, mal länger dauert. Mündliche Informationen seien aber schnell vergessen. Der Expertentipp: Helfen Sie sich, indem Sie das Prinzip der „relativen Pünktlichkeit und Zeitkorridor“ im Pflegevertrag, auf der Homepage oder im Flyer eintragen.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
Info: Peter Wawrik hält auf dem Häusliche Pflege PDL Kongress in Dortmund (13. September 2022), Würzburg (5. Oktober 2022) und Berlin (12. Oktober 2022) einen Vortrag zum Thema „Kennzahlen, wirtschaftliche Stabilität und Controlling für ambulante Pflege- und Betreuungsdienste“.
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