Blog

10 Tipps für besseres Social-Media-Marketing in der Pflege

Wie Pflegeunternehmen die Social-Media-Präsenz nutzbringend und erfolgreich betreiben

Social-Media-Marketing ist das virale Marketinginstrument zur Aufmerksamkeitsgewinnung in der Online-Welt schlechthin. Auch für Pflegeunternehmen die ideale Möglichkeit der Kunden-Kommunikation und Kundenbindung, Mitarbeiter-Motivation, des Recruitings von Pflegekräften und Auszubildenden als auch der Eigendarstellung des Unternehmens. Hier 10 Tipps, wie Pflegeunternehmen sich optimaler in den sozialen Medien positionieren.

- Giovanni Bruno ist Online-Unternehmer, Berater für digitale Kommunikation und CEO der fokus digital GmbH

 

1.)   Zielsetzung und Unternehmensphilosophie definieren

Am Anfang steht die Selbstreflektion. Welches sind die Werte, für die das Pflegeunternehmen eintritt? Was sind die individuellen Besonderheiten, sei das die unbedingte Zuverlässigkeit, die moralische und fachliche Kompetenz oder die Mitarbeiterzufriedenheit? Das vordefinierte Selbstverständnis ist das Fundament für eine professionelle Eigendarstellung im Social Media. 

2.)   Redaktionsplan entwerfen

Die sozialen Medien müssen in regelmäßigen Intervallen "gefüttert" werden, um die Aufmerksamkeit der Online-Besucher auf hohem Niveau zu halten. Für die langfristige Themenentwicklung mit kontinuierlich rotem Faden der redaktionellen Inhalte sollte unbedingt ein Redaktionsplan entworfen werden. Durch die Erweiterung mit tagesaktuellen Themen wird dieser Plan auf aktuellem Stand gehalten.

3.)   Geeignete Inhalte im Social Media

Funktionierende Inhalte können Statements zu aktuellen politischen Entwicklungen in der Pflege, Erfahrungsberichte oder informelle Beiträge zu geriatrischen Erkrankungen sein. Bedenken muss man in den schnelllebigen sozialen Medien, dass die Inhalte kurz und prägnant gehalten werden müssen. Kein Mensch liest ellenlange Beiträge auf Facebook & Co. Allerdings kann von dort aus gerne auf die eigene Homepage oder den Blog verlinkt werden.

4.)   Aufmerksamkeitswirkung durch Authentizität steigern

Anfang und Ende im Social-Media-Marketing sind die ausgerollten Inhalte – von redaktionellen Beiträgen über Bilder und Videos. Nichts ist wirkungsvoller für eine virale Verbreitung als authentische Menschlichkeit; ein Attribut, dem seriöse Pflegedienste per se entsprechen, weil sie dem entsprechen müssen. Sie müssen es nur noch in die Öffentlichkeit transportieren.

5.)   Emotionen nutzen 

Tatsache bleibt, dass die Branchen-Thematik höchst persönlich und emotional besetzt ist. Ein bedeutender Aspekt, den Pflegeunternehmen für die Effizienz ihrer Social-Media-Aktivitäten nutzen können. Berichte über die eigene Tätigkeit sprechen die Community moralisch an. Infos vom Besuch der letzten Fachtagung oder Weiterbildungsveranstaltung unterstreichen die Fachkompetenz des Pflegeunternehmens.

6.)   Professionell seriöse Interaktion

Wichtig ist es, eine ebenso menschliche wie seriöse Ansprache zu wählen. Unbedachte Worte werden gerne mal missverstanden und auf die vielzitierte Goldwaage gelegt. Nicht strukturierte Inhalte können leicht zum ungewollten Bumerang werden.  Humor ist im Social-Media-Bereich riskant, zu schnell könnte die eigentliche Aussage ins Gegenteil umschlagen und etwaige Provokationen sollten ebenfalls tunlichst vermieden werden. Auf Beschwerden wird im Idealfall professionell und vor allem ohne "Gegenangriff" reagiert. 

7.)   Glaubwürdigkeit durch Nutzer-generierte Inhalte stärken

Veröffentlichen beispielsweise die Angehörigen von Pflegebedürftigen unternehmensbezogene Inhalte wie einen Zufriedenheitskommentar, wird dadurch das positiv-menschliche Branding des Pflegedienstes weitaus stärker untermauert als durch hochlobende Postings aus der firmeneigenen Tastatur. "User Generated Content" ist die glaubwürdigste Quelle für Empfehlungen im Social-Media-Sektor schlechthin.

8.)   Crossmedial aufstellen

Effektives Social-Media-Marketing heißt, sich crossmedial zu positionieren und für mehrere Ziel- und Altersgruppen sichtbar zu machen. Das gelingt nur mit Crossmedia-Marketing. Portale wie Xing oder LinkedIn richten sich eher an die Middle-Ager; Jugendliche setzen demgegenüber auf Instagram oder YouTube, werden auch mehr über visuelle Inhalte wie Bilder oder Videos angesprochen. Facebook und Twitter schaffen in Sachen Altersstruktur einen bislang komfortablen Brückenschlag.

9.)   Personelle Ressourcen extern oder intern

Das Besondere im Social-Media-Bereich ist die Möglichkeit, mit den Mitgliedern der Community nahezu in Echtzeit zu kommunizieren. Dieser Zeitfaktor ist für das Unternehmen zugleich eine Verpflichtung: Kommentare und Fragen der Online-Besucher müssen schnellstmöglich beantwortet werden. Das bedeutet, dass entsprechende personelle Ressourcen für die Betreuung der Social-Kanäle eingeplant werden müssen.

10.) Community aufbauen

Social-Media-Marketing kann nur mit einer möglichst großen Community funktionieren. Letztlich das Grundprinzip, nach dem Inhalte verbreitet, weitergeleitet, empfohlen oder kommentiert werden. Forcieren lässt sich die Sichtbarkeit durch bezahlte Werbeanzeigen, die zielgruppengerecht ausgerollt werden. Wird beispielsweise auf dem firmeneigenen Blog ein neuer Beitrag platziert, lässt sich die Öffentlichkeitswahrnehmung durch zeitgleiches Schalten solcher Werbeinserate konkret steigern. Effektivität in den sozialen Medien heißt, bestens vernetzt zu sein.

Fazit

Die Außendarstellung in den sozialen Medien soll ein menschliches und seriöses Image des Pflegeunternehmens vermitteln und vertrauenswürdig konnotiert sein. Angehörige von Pflegebedürftigen, jobsuchende oder wechselwillige Pflegekräfte und etwaige Kooperationspartner sollen ein positives Bild des ambulanten Pflegedienstes oder der stationären Pflegeeinrichtung erhalten und den Dienst gerne weiterempfehlen. Funktionieren kann das mit einem durchdachten Konzept und der kontinuierlichen Befrachtung der Social-Media-Kanäle mit nutzbringenden Inhalten.