Recht
Abrechnungsbetrug: Razzien gegen Pflegedienste
Mit Razzien in 19 Orten ist die Polizei gegen Abrechnungsbetrug in Pflegediensten vorgegangen. Es habe drei Verhaftungen gegeben, so die Ermittler.

Rund 130 Beamte des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten Wohn- und Geschäftsräume in Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein, wie die Polizei mitteilte. Es gebe den dringenden Verdacht, dass seit etwa 2013 nicht qualifizierte Personen als Intensivpflegekräfte bei mindestens neun Pflegediensten eingesetzt oder an sie vermittelt wurden, erklärte die Polizei weiter. Gegen zwölf Beschuldigte sei monatelang wegen gewerbsmäßigen Abrechnungsbetruges ermittelt worden.
Mutmaßlicher Kopf des Pflegebetrugssystem soll eine 63-jährige deutsche Staatsangehörige mit Wohnsitz in Spanien sein, teilte die Polizei mit. Die Tatverdächtige soll nicht qualifizierte Arbeitskräfte vor allem aus Osteuropa gewonnen und unter Verwendung gefälschter Qualifikationsbescheinigungen als Intensivpflegekräfte eingesetzt oder vermittelt haben. Bei den Verhafteten handelt es sich neben der Hauptbeschuldigten um zwei nichtqualifizierte Pflegekräfte im Alter von 61 und 44 Jahren, hieß es.
Termintipp: Das Thema Abrechungsbetrug und die notwendigen Maßnahmen gegen das Phänomen sind auch Thema bei der 5. Entscheiderkonferenz Außerklinische Intensivpflege am 3. Juni 2019 in Berlin. zu Gast ist unter anderem Dina Michels, Chefermittlerin bei der Kaufmännischen Krankenkasse, KKH. "Es braucht unangemeldete Kontrollen und eine bessere Überwachung", sagt Michels. Sie fordert zudem bundesweit mehr spezialisierte Strafverfolgungsbehörden. Marc Bennerscheidt von der Deutschen Pflegegruppe wird sie hierzu im Rahmen der Konferenz befragen.
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