Finanzierung
Auto-Abo als Alternative für den Pflegedienst
Auto-Abos waren 2022 gefragt wie nie – sowohl bei privaten Kund:innen als auch bei Unternehmen. Ein Grund: die hohe Flexibilität. Ein anderer war und ist leider noch die schlechte Lieferfähigkeit der Automobilindustrie.

Rund 63 000 Auto-Abos wurden 2022 abgeschlossen – bei originären Abo-Anbietern. Was genau ein Auto-Abo ist, ist nicht so einfach zu definieren. Hier mehr zum Thema Auto-Abo, das gerade für Pflegedienste ein sinnvolle Alternative sein kann. Ob klassischer Leasing-Anbieter, Langzeit-Vermieter, Auto-Händler oder wildes Auto-Abo-Start-up: Was am Ende rauskommt, ist mittlerweile überall ähnlich.
Das Wording Auto-Abo gewinnt an Attraktivität, aber in der Umsetzung nähern sich die Leihgeschäfte immer mehr an. Tatsächlicher Unterschied: Kommt das Auto von einem Leasinganbieter, belastet es die Bonität des Pflegedienstes, kommt es von einem „echten“ Abo-Anbieter, sind die Hürden geringer – das macht die Anschaffung für Pflegedienste, die vielleicht gerade erst beginnen, einfacher. Die Intention aller Anbieter ist klar: Sie wollen Autos absetzen.
Flexibilität ist Trumpf – theoretisch Doch oft kommt die Ernüchterung, wenn man sich die Konditionen der Abos näher ansieht. Die ursprüngliche Idee vom schnellen Wechsel der Fahrzeuge, dem Anpassen der Laufleistung und Beenden des Abos zu jedem Zeitpunkt ist quasi verschwunden. Kein Wunder, so müssen sich viele der neuen Mitspieler in der alten Automobilwelt zurechtfinden.
Manche starten durch wie Finn, Fleetpool, ViveLaCar, andere strukturieren sich immer wieder mit mehr oder weniger Erfolg um, wieder andere überleben nicht (Cluno, Allinonecars). Nichtsdestotrotz haben die Abos die Welt der „Fahrzeugmiete“ revolutioniert. Auch die klassischen Leasinggesellschaften haben hier und da die Modalitäten aufgeweicht. Gewinner ist der/die Kund:in, ob privat oder gewerblich. Denn diese/r hat oft innerhalb weniger Tage ein Fahrzeug, das zu oft fairen Konditionen genutzt werden kann. Die Unterschiede der Anbieter sind aber beträchtlich.
Worauf zu achten ist
Bei den meisten Abo-Anbietern, ist alles inklusive – außer Strom und/oder Kraftstoff. Bei Sixt kosten Auslandsfahrten extra – auch nach Österreich. Ja, so kann man auch günstige Tarife darstellen. Unterschiede gibt es bei den Versicherungskosten im Schadenfall. Wohingegen bei allen pro Einzelschaden die Selbstbeteiligung anfällt, also nicht am Ende alles zusammen „gemeldet“ werden kann. Bei der Übernahme der Fahrzeuge wird stets protokolliert, in welchem Zustand die Fahrzeuge übergeben werden. Bei der Rücknahme geschieht dies wieder, jedoch nach unterschiedlichen Maßstäben. Kleingedrucktes gibt es eben auch beim Abo – und dies sollte man lesen! Unterschiede gibt es auch beim Alter der Fahrzeuge.
So bieten einige ausschließlich Neuwagen an, andere Neue und Gebrauchte und wieder andere ausschließlich Gebrauchtwagen. „Dickstes Schiff“ im Markt ist Fleetpool. Eazycars, Like2Drive, Conqar, Shell, Recharge Auto Abo sowie Ford Auto Abo und Kia Flex sind Fleetpool-Marken bzw. werden über die Kölner abgewickelt. Trotz vieler Parallelen bleiben viele Konditionen eigen(willig), was durchaus im Kundeninteresse liegt. Dennoch muss sich der interessierte Pflegedienst dezidiert mit den Angeboten auseinandersetzen, um das passende zu finden.
Praxistipp
- Auto-Abos sind eine echte Alternative für Pflegedienste.
- Fahrzeuge sind kurzfristig und oft auch zu günstigen Konditionen zu mieten.
- Beim Abo ist alles enthalten, außer Kraftstoff bzw. Strom.
- Die Modalitäten sind oft sehr unterschiedlich, alles Kleingedruckte lesen!
- Die Hürden, ein Abo-Auto zu bekommen, sind speziell für jüngere Pflegeunternehmen geringer als bei anderen Finanzierungsarten.
Autor Jürgen Ohr ist Leiter TRIAS Business Solutions und Initiator des Portals www.meinfuhrpark.de.
Weitere Informationen finden Sie im Special Fokus Fuhrpark & Mobilität.
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