Corona
bpa: Meurer sieht positive Effekte einer Impfpflicht für alle
„Das klare Signal einer allgemeinen Impfpflicht würde erheblich den Druck von der Pflege nehmen“, sagt der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Ausweitung der kürzlich beschlossenen Impfpflicht für Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen auf „wesentliche Teile der Bevölkerung“.

Dies müsse aber mit weiteren Maßnahmen flankiert werden, heißt es in einer mehrheitlich beschlossenen Empfehlung des unabhängigen Gremiums, das die Bundesregierung in ethischen Fragen der Corona-Pandemie berät. Neben flächendeckenden Impfangeboten und ausreichend Impfstoff sollte demnach soweit möglich der Impfstoff frei gewählt werden können. Empfohlen werden auch direkte Einladungen mit personalisierten Terminen, ein datensicheres nationales Impfregister und verständliche Informationen.
Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, lobte die Entscheidung: „Der Ethikrat hat sich klar positioniert; das muss jetzt die Basis für eine zeitnahe Entscheidung des Deutschen Bundestages sein. Nach der einseitigen Belastung der Pflege durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht wächst an vielen Orten die Gefahr, dass Pflegekräfte dem Beruf den Rücken kehren. Das muss die Politik unbedingt verhindern. Außerdem können vulnerable Gruppen am besten geschützt werden, wenn auch Besucher und Angehörige geimpft sind. Das klare Signal einer allgemeinen Impfpflicht würde erheblich den Druck von der Pflege nehmen.“
Der Ethikrat war von Bund und Ländern um eine Einschätzung gebeten worden. Hintergrund ist, dass im Bundestag wohl Anfang kommenden Jahres ohne Fraktionsvorgaben über eine allgemeine Impfpflicht abgestimmt werden soll – dafür hatte sich unter anderen Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgesprochen.
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