Fuhrpark
Der große Hebel Sprit
Viele Pflegeunternehmen versuchen, Einsparungspotenziale aus den klassischen Kostentreibern zu heben. Wer der Größe nach vorgeht, kommt schnell an das Thema Spritkosten. Das Interesse daran zeigte die hohe Beteiligung an dem Abonnenten-Webinar von Häusliche Pflege im Dezember 2022.

Der erste Einsparungstipp geht in Richtung Mitarbeitende bzw. Fahrzeugzustände, die von den Mitarbeitenden regelmäßig geprüft werden sollten. Wichtig sind die Reifendrücke, die lieber um 0,2 bis 0,3 höher sein sollten als vorgegeben, um den Rollwiderstand zu reduzieren. Weiterhin sollte man die Fahrzeuge auf Übergewicht prüfen. Jedes Kilogramm zu viel an Board kostet Sprit. Kritisch zu prüfen gilt, was in den Fahrzeugen so alles mitbefördert wird und Unnötiges herauszunehmen.
Der wichtigste Punkt ist aber der Mensch selbst. Sportliche Beschleunigungsvorgänge und daraufhin notwendige Bremsvorgänge kosten nicht nur Sprit, sondern auch Kupplung und Bremsen und steigern den Verschleiß der Fahrzeuge und letztendlich die Servicekosten. Eine Empfehlung: Mit den Mitarbeiter:innen ein Eco-Training veranstalten, das z.B. durch eine ortsansässige Fahrschule durchgeführt wird. In ein bis zwei Stunden können Grundlagen aufgefrischt und die Belegschaft zum Spritsparen animiert werden. Wer danach ein kleines Wintergrillen veranstaltet, hat gleich ein nettes Team-Event daraus gemacht.
Weiterer Tipp: die richtige Auswahl der Tankstellen. Wie schon in einem früheren Artikel beschrieben, unterscheiden sich die Tankstellenmarken erheblich in der Preispolitik. Wer Markentankstellen wie Shell und Aral für seine Fahrzeuge freigibt, zahlt im Schnitt 28 Cent pro Liter beim Benzin mehr als bei günstigen freien Tankstellen. Eine aktuelle Auswertung des Tankverhaltens von mehreren hundert Pflegefahrzeugen, die die Plattform MeinFuhrpark.de nutzen, hat ergeben, dass dieser Wert sich seit der letzten Studie 2021 im dritten Quartal 2022 nochmals verdoppelt hat.
Beim Diesel dieselbe Erkenntnis. Die Abweichungen zwischen Markentanke und „No-Name“ lagen über 24 Ct/Liter. Ausgewertet wurden über 6 000 Tankungen von Juni bis Oktober 2022. Wer seine Fahrzeuge über MeinFuhrpark.de und DKV-Tankkarte steuert, kann seine Sachkosten im Fuhrpark aufgrund eines Großkundenrabattes nochmals um bis zu 4 Ct/Liter reduzieren.
Wer Mitarbeitende dazu noch zu den richtigen Tageszeiten tanken schickt, punktet zusätzlich beim Steuerberater. Seit dem Ukraine-Konflikt ist Sprit nicht nur teurer, sondern die tageszeitabhängigen Schwankungen sind deutlich größer geworden. Oft unterscheiden sich die Preise Tageshöchstwert/Tiefstwert über 20 Ct/Liter. Wer Tankkarten im Einsatz hat, kann das aus der monatlichen Abrechnung herauslesen und nach günstigen Zeiten steuern. Da sind schnell 4-6 Ct/Liter drin, wenn man die jeweiligen Mitarbeitenden herausfindet und ermahnt. Wem das zu mühsam ist, kann seine Tankungen über MeinFuhrpark.de auswerten und per automatischem wöchentlichen Report konkret die Fahrzeuge herausfinden, die am günstigsten/teuersten getankt haben.
Praxistipp
- Spritkosteneinsparungen bieten aktuell den größten Hebel bei den Fahrzeugkosten.
- Veranstalten Sie mit einer ortsansässigen Fahrschule ein kurzes Spritspartraining.
- Steuern Sie Ihre Mitarbeitenden zu günstigen freien Tankstellen.
- Vermeiden Sie teure Tankzeitpunkte. Automatische Auswertungen unter MeinFuhrpark.de
Die Präsentation „Spritkosten einsparen – Fahrzeugkosten im Griff“ kann angefordert werden unter info@meinfuhrpark.de.
Autor Jürgen Ohr ist Leiter TRIAS Business Solutions und Initiator des Portals www.meinfuhrpark.de.
Weitere Informationen finden Sie im Special Fokus Fuhrpark & Mobilität.
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