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Diakonie sieht in Mindestrente eine Lösung
Zur Bekämpfung des Armutsrisikos von Rentnern fordert die Diakonie Deutschland eine Mindestrente. Jahrelange Erwerbsarbeit dürfe nicht der einzige Maßstab für ein Leben in Würde sein, sagte Diakonie-Vorstand Maria Loheide dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Deshalb trete die Diakonie für eine Mindestrente ein, die lediglich 30 Beitragsjahre voraussetzt und höher sein sollte als die Grundsicherung. Dazu sollten bis zu zehn Jahren Kindererziehungs- oder Pflegezeiten angerechnet werden. Bislang gibt es in Deutschland keine Mindestrente, sondern lediglich eine Grundsicherung im Alter.
Nach Prognosen einer Studie der Bertelsmann Stiftung steigt das Risiko der Altersarmut in den kommenden Jahren stark an. Bis zum Jahr 2036 könne jeder fünfte deutsche Neu-Ruheständler ab 67 Jahren von Altersarmut bedroht sein, hieß es. Am stärksten von Armut bedroht sind der Studie zufolge alleinstehende Frauen, Menschen ohne Berufsausbildung und Langzeitarbeitslose.
Die Diakonie sprach sich zudem dafür aus, dass bei der Grundsicherung Freibeträge für die eigene Vorsorge berücksichtigt werden sollten. Zudem sollten Mindestlöhne so berechnet sein, dass sie existenzsichernd seien. Fehlanreize im Familienlastenausgleich, die ein Haupternährermodell begünstigen, sollten abgeschafft werden.
Der Handlungsbedarf zur Verhinderung von Altersarmut sei offenkundig, sagte Loheide: "Geringverdienende Erwerbstätige sind die armen Rentnerinnen und Rentner von morgen." Lücken in der Erwerbsbiografie führten zu niedrigen Renten. "Wer längere Zeit erwerbslos ist, wegen Pflege und Erziehung zu Hause bleibt oder prekär beschäftigt ist, kann keine existenzsichernde Rente erreichen", sagte Loheide. Besonders gefährdet seien Alleinerziehende. 40 Prozent von ihnen bezögen Grundsicherung und hätten keine Chance, zusätzlich für das Alter vorzusorgen.
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