Digital
Digitales für die häusliche Pflege: Zukunftstechnik oder Rohrkrepierer?
Auch in der Pflege hat die Digitalisierung massiv Einzug gehalten. Doch welche Technologien werden künftig wirklich nutzen? Und was wird man in einigen Jahren eher im Mülleimer der Technikgeschichte wiederfinden? Helmut Kreidenweis gibt einen Überblick.

Integrierte Programme für Pflegedokumentation, Personaleinsatzplanung, Patientenverwaltung, Abrechnung und Controlling sind längst ein „Muss“ für ambulante Dienste. Wie Helmut Kreidenweis, Professor für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege betont, liegt die zentrale Herausforderung der nächsten Zeit in der sinnvollen Integration dieser Programme in die Telematik-Infrastruktur (TI). Denn die Anbindung an diese „Datenautobahn des Gesundheitswesens“ bringe der Pflege nur dann entscheidende Vorteile, wenn sie intelligent in diese Software eingebunden sei und die Anwender etwa beim Aufruf des Medikationsplans, bei der Rezeptanfor- derung oder beim Versand eines Überleitungsbogens im Idealfall kaum merken, dass sie sich jetzt in der TI bewegen.
Pflegeroboter lediglich in der Erprobungsphase
Sehr weit entwickelt sei die auf Künstliche Intelligenz (KI) basierende Spracheingabe von Pflegedaten, die mittlerweile auch gut mit Dialekten und ausländischen Akzenten umgehen könne. Laut Kreidenweis stellt sie mit etwas Übung im Pflegealltag eine wichtige Erleichterung dar, da die Dokumentation während der Fahrt oder – zumindest teilweise – parallel zu Verrichtungen beim Patienten geleistet werden könne. Die bisherigen Projekte zu einer KI-basierter Dienstplanung seien dagegen noch ziemlich ernüchternd.
Was den Einsatz von Pflegerobotern – für viele das Synonym für Digitalisierung in der Pflege schlechthin – angehe, gehe die Erprobung bislang nicht über eher bescheidene Versuche hinaus. Zweifellos mache die Robotikforschung enorme Fortschritte. Doch von einem universell einsetzbaren Pflegeroboter mit differenzierten taktilen Fähigkeiten zum Verbandswechsel oder zur Intimpflege sind wir laut dem Experten noch sehr weit entfernt.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.
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