Fuhrpark

„Ein ambulanter Pflegedienst ist genau der richtige Ort für E-Mobilität“

Die Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen im ländlichen Ostfriesland hat ihren Fuhrpark umgerüstet und 45 neue E-Autos angeschafft. Ein Erfolgsbericht aus der Praxis über positive Erfahrungen und sinkende Kosten.

Foto: Diakoniestation HJU gGmbH. E-Mobilität in der ambulanten Pflege: Die anfänglichen Bedenken wurden schnell von positiven Eindrücken beiseite geschoben.

Das Team der Diakoniestation Hesel-Jümme-Uplengen legt jedes Jahr mehrere Tausend Kilometer zurück, um seine Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen. Seit kurzem machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes dies „elektrisch“. Denn die Diakoniestation hat ihren Fuhrpark auf E-Autos umgerüstet.

Dabei gab es zunächst durchaus Zweifel, ob das mit der Elektromobilität in der Praxis funktioniert. Skeptisch hinterfragt wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem die Reichweite, Ladedauer und Lademöglichkeit. Schließlich sind dies auch die Kriterien, die im privaten Umfeld darüber entscheiden, ob E-Mobilität praxistauglich ist. „Diese potenziellen Hürden im Privaten haben bei uns im Pflegedienst aber fast keinen Einfluss. Eigentlich ist es eher so, dass ein ambulanter Pflegedienst genau der richtige Ort für die E-Mobilität ist und mögliche Nachteile nicht zum Tragen kommen“, sagt Pflegedienstleitung Sandra Groth.

Maximale Reichweite vollkommen ausreichend

So wurde etwa die Reichweite der Elektroautos (VW e-up!) mit 280 km unter idealen Bedingungen angegeben. Da die Reichweite von der Außentemperatur abhängig ist, ist sie bei sehr niedrigen Temperaturen deutlich eingeschränkt. „Berichtet wurde uns, dass die Reichweite dann bei ca. 190 km liegen würde. Wir gehen davon aus, dass auch die Klimaanlage im Sommer die Reichweite einschränken wird“, so Groth. „Im Durchschnitt liegen die Pflegetouren bei 75 km, von 12 km bis maximal 150 km am Tag ist alles dabei, sodass die maximale Reichweite für uns auch im Winter vollkommen ausreichend ist.“ Und auch das Laden stellt kaum ein Problem dar. Sandra Groth: „Die meisten Touren in der Pflege finden morgens statt, im Zeitfenster von sechs bis elf Uhr, danach im Mittags- und Abenddienst sind die Touren deutlich weniger.“ Das heißt: 16 Stunden am Tag werden die Autos nicht benötigt und haben Zeit zu laden.

Zudem profitierte die Diakoniestation von Staat und Hersteller. „Durch die Zuschüsse liegt die Leasingrate deutlich unter der eines ‚normalen‘ Pkw“, sagt Sandra Groth.

Lesen Sie den ganzen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Häusliche Pflege.

Mehr zum Thema finden Sie auch im Special Fuhrpark und Mobilität.