Corona

Länder wollen Testpflicht auf zweimal wöchentlich begrenzen

Die Gesundheitsminister der Länder fordern vom Bund eine Lockerung der Testpflicht in Pflegeeinrichtungen. Für geimpfte und genesene Beschäftigte sei eine Testung zwei Mal wöchentlich mittels einem vom Arbeitgeber bereitgestellten Selbsttest ausreichend, heißt es in einem einstimmigen Beschluss. Die Gesundheitsministerkonferenz forderte den Bund darin zu einer Korrektur des von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Infektionsschutzgesetzes auf.

Corona-Test
Foto: AdobeStock_aneriksson Die Länder kritisieren tägliche Testungen von vollständig immunisierten Beschäftigten und fordern Nachbesserungen von der Ampel.

Zwei Mal pro Woche durchgeführte Selbsttests müssten ausreichend sein, teilte der GMK-Vorsitzende, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), mit. Nach dem neuen Gesetz müssen sich auch geimpfte und genesene Beschäftigte täglich testen lassen, wobei für sie ein Selbsttest reicht. Alternativ ginge auch zwei Mal pro Woche ein PCR-Test.

Dazu heißt es im GMK-Beschluss nun: “Eine tägliche Testung vollständig immunisierter Beschäftigter führt zu unzumutbaren Belastungen der durch die Pandemie ohnehin schon belasteten Bereiche.” Die Gesundheitsminister:innen kündigen in ihrem Beschluss einmütig an, dass bis zu einer Korrektur die Regelungen im Gesetz für Immunisierte “nicht angewendet werden”.

Scharfe Kritik kam von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. “Heute zählt Deutschland 100 000 Pandemie-Tote. Deshalb ist es unerträglich, dass die Gesundheitsminister der Länder einen Rechtsbruch vornehmen”, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Die Aussetzung der lang erstrittenen, täglichen Testpflicht in der Altenpflege sei ein solcher Rechtsbruch. “Dabei ist genau hier die Hälfte der Covid-19-Verstorbenen zu beklagen”, so Brysch. “Wann endlich begreifen die Gesundheitsminister, dass Impfen vornehmlich einen selbst schützt und Testen vornehmlich andere?”