Finanzierung
Mit E-Fahrzeugen Mitarbeitende gewinnen
Die Vorteile von E-Fahrzeugen im Pflegeeinsatz sind bestechend. Neben den steuerlichen Vergünstigungen durch den Wegfall der Kfz-Steuer minimiert die Innovationsprämie von bis zu 9.000 Euro den Anschaffungspreis solcher Gefährte deutlich.

Die niedrigen Kraftstoffkosten schlagen gerade aktuell, bei den derzeitigen Benzinpreisen, mit einer Halbierung zu Buche. Ein E-Fahrzeug kommt normalerweise mit deutlich unter fünf Euro Stromkosten pro 100 km aus, hingegen kratzen Verbrennerfahrzeuge mit Literpreisen von fast zwei Euro bereits deutlich an der Zehn-Euro-Grenze. Ein besonderes Schmankerl für Pflegedienste ist die Förderung „Sozial & Mobil“, die zusätzlich zur Innovationsprämie beantragt werden kann. Die einfachste Möglichkeit, diese Förderung zu ergattern, ist es, eine der staatlich lizensierten Leasinggesellschaften zu konsolidieren. Diese übernehmen den kompletten Bürokratismus der Beantragung, wenn man möchte, sogar die Fahrzeugbestellung und Logistik bis vor die Tür. Die Deutsche Leasing z. B. bietet aktuell ca. 50 elektrifizierte Modelle an, davon einige pflegediensttaugliche Fahrzeuge mit Leasingraten unter 70 Euro.
Ein dickes Plus von E-Fahrzeugen ist auch die Wirkung auf Mitarbeitende. Mit der 0,25 Prozent Dienstwagenbesteuerung fährt ein Mitarbeiter mit einem E-Fahrzeug deutlich günstiger in der Privatnutzung. Einige Pflegedienste nutzen dieses Mittel bereits als konkretes Mitarbeiterbindungs- oder sogar -Gewinnungsmodell. Über ein Gehaltsumwandlungsmodell kann man so jedem willigen Mitarbeiter extrem günstig ein E-Fahrzeug zur Privatnutzung zur Verfügung stellen und dabei sogar im Unternehmen noch Personalkosten einsparen.
Neben den Vorteilen sind aber auch prozessuale Änderungen zu beachten, die bei E- Fahrzeugen technisch auferlegt sind. Die Ladezeiten an einer normalen Wallbox mit 11 KW/h sind lange. Eine Stunde am Kabel bringt hier nur ca. 80 km zusätzliche Fahrstrecke. Was generell für eine normale Tour ausreicht. Wer z.B. über Mittag mehr Kilometer nachladen möchte, muss an einen High-Performance-Charger (HPC). Diese bringen aktuell bis zu 350 kW/h. Theoretisch würden an einer solchen Schnellladestation ca. 38 km Fahrstrecke pro Minute in die Batterie gepumpt. Doch zumeist können die Fahrzeuge diese Power nicht verarbeiten und riegeln bei ca. 50 kW/h, also ca. fünf km Fahrstrecke pro Minute, ab. Damit sind aber über 300 km Fahrleistung im Auto und die Akkus der meisten E-Fahrzeuge wieder voll.
Das Laden muss organisiert werden. Der Tankkarten-Anbieter DKV bietet eine ChargePlus-Ladekarte zur einfachen Abrechnung an. Diese Lösung berücksichtigt das Aufladen @Road, also öffentliche Lademöglichkeiten, die Abrechnung von betrieblichen Ladeeinrichtungen (@Work) sowie zuhause beim Mitarbeiter (@Home). Wenn die Voraussetzungen beim Mitarbeiter für eine Wallbox da sind (Eigenheim, positiver E-Check), kann auch die Aufwertung dessen Immobilie durch eine Wallbox als Mitarbeiterbindungsinstrument eingesetzt werden, indem man die Kosten für die Wallbox über mehrere Jahre zurückerstattet.
Praxistipp
- Stromer sind durch Förderungsprogramme speziell für Pflegedienste günstig wie noch nie. Leasingraten von unter 50 Euro pro Monat sind möglich.
- Den Bürokratismus kann man sich von staatlich gelisteten Leasinggesellschaften abnehmen lassen.
- Ein E-Fahrzeug kann über ein Gehaltsumwandlungs-Modell als Mitarbeiterbindungsinstrument und zur Senkung von Personalkosten dienen.
- Für eine sinnvolle Ladeinfrastruktur und Abrechnung sollte man Dienstleister mit einem ganzheitlichen Konzept nutzen.
- Eine Wallbox wertet eine Immobilie auf: weitere Möglichkeit zur Mitarbeiterbindung.
Weitere Informationen finden Sie im Special Fokus Fuhrpark & Mobilität.
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