Aus- und Weiterbildung

Neue Gutscheine sollen Pflegeausbildung verbessern

Die Zahl der Ausbildungsabbrüche in der Pflege könnte mit neuen Coachingansätzen deutlich reduziert werden. Diese werden ab dem 1. Juli durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert.

Dr. Matthias Glasmeyer ist Geschäftsführer und Gründer der apm.
Foto: apm apm-Geschäftsführer Dr. Matthias Glasmeyer

Die bundesweit tätige Akademie für Pflegeberufe und Management sowie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. begrüßen diese Neuerung.

„Die neue Förderung nach § 16 k ermöglicht eine enge und ganzheitliche Begleitung der Auszubildenden“, sagt apm-Gründer und Geschäftsführer Dr. Matthias Glasmeyer. Ziel der sogenannten 16k-Gutscheine ist die Unterstützung von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten beim Eintritt in den Arbeitsmarkt.

Ein gezieltes „Rundum-Coaching“ der Azubis soll dafür sorgen, dass angehende Pflegekräfte auch bei individuellen Schwierigkeiten die Ausbildung erfolgreich abschließen können. „Gerade die Bildungsträger, die auch in der Pflegeausbildung aktiv sind, können diese Begleitung kompetent und praxisnah leisten“, so Glasmeyer. Er fordert die Jobcenter auf, die Träger in die Umsetzung der Coachings einzubeziehen. „Viele Betroffene können sich der Behörde gegenüber nicht so gut öffnen. Wir haben große Erfahrung mit einer Betreuung auf Augenhöhe und können die Coachings gut mit den konkreten Ausbildungen verzahnen.“

Unterstützung kommt auch aus der Pflegebranche. „In der Pflege wird jede interessierte und geeignete Kraft dringend gebraucht. Zunehmende Ausbildungsabbrüche, gerade auch aus persönlichen Gründen, können wir uns in Deutschland nicht leisten“, sagt bpa-Hauptgeschäftsführer Norbert Grote. Der Verband vertritt bundesweit 13.000 Einrichtungen der Pflege, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe.

90 Prozent der Auszubildenden in der Pflege haben jedoch keinen Anspruch auf Leistungen des SGB II und damit auch nicht auf die ganzheitliche Betreuung.

„Wir  kämpfen um jeden Mitarbeitenden in der Pflege “, so Grote. „Das Coachingangebot der 16k-Gutscheine muss deshalb auch auf die Azubis ausgedehnt werden, die keinen Anspruch auf Leistungen des SGB II haben. Auch sie sollen davor bewahrt werden, die Ausbildung aufgrund persönlicher Schwierigkeiten abzubrechen“.