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“Pflege-TÜV muss Thema der Koalitionsvereinbarung sein!”

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat von
der noch zu bildenden neuen Bundesregierung gefordert,
die Reform des so genannten Pflege-TÜVs als zentrales
Thema mit in die Koalitionsvereinbarung aufzunehmen.

- "Die Reform des Pflege-TÜVs muss als zentrales Thema mit in die Koalitionsvereinbarung aufgenommen werden" – das wünscht sich die Deutsche Stiftung Patientenschutz.Foto: Susanne El-Nawab

Stiftungsvorstand Eugen Brysch nannte die bisherige
Vergabe einer Gesamtnote gegenüber der Deutschen
Presse-Agentur (dpa) "ein Instrument der
Volksverdummung". Dabei sei für 2017 von einer Million
Pflegebedürftigen und Angehörigen auszugehen, die ein
Pflegeheim oder einen ambulanten Pflegedienst suchen
müssten – das seien so viele Menschen wie noch nie.
Diese bräuchten dringend aussagekräftige Informationen
und Beratung durch einen Pflege-TÜV.

Nach den Vorstellungen der Patientenschützer müse
dieser in der Gesamtnote auf zentrale Indikatoren
beschränkt werden. Dazu gehörten die Behandlungspflege,
die fachärztliche Versorgung, die Gabe von
Medikamenten, der Einsatz von freiheitsentziehenden
Maßnahmen und die Verhinderung von Wundgeschwüren. Auch
besondere Hilfen für Demenzkranke und Sterbende hätten
eine herausragende Bedeutung.

Der neue Pflege-TÜV sollte ursprünglich 2018 an den
Start gehen. Nun kommt er, wie Dr. Peter Pick als Chef
des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund
der Krankenkassen (MDS) unlängst bestätigte (wir
berichteten unter der Überschrift "Neuer Pflege-TÜV kommt wohl erst
2019"
), voraussichtlich erst 2019 (stationär)
beziehungsweise 2020 (ambulant). Das bisherige
Bewertungssystem von Pflegeeinrichtungen war 2015
ausgesetzt worden, weil es nur Top-Noten vergab und
damit wenig aussagekräftig war.