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Pflegekräfte in NRW bekommen eigene Interessenvertretung
Die Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen sollen eine
stärkere Stimme bekommen. In einer Umfrage
befürworteten die Fachkräfte mehrheitlich die Gründung
einer Pflegekammer. 79 Prozent hätten sich für diese
Form einer künftigen Interessenvertretung
ausgesprochen, teilte Gesundheitsminister Karl-Josef
Laumann (CDU) am 9. Januar mit.

Die Pflegekammer müsse nun zügig errichtet werden,
sagte Laumann. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle
noch vor der Sommerpause im Landtag eingebracht werden.
Das Gesetz soll dann 2020 in Kraft treten. "Ich möchte
die Kammer zu einer starken Stimme für die Pflege
machen." Dafür müssten ihr wichtige Aufgaben nach dem
Vorbild der Ärztekammern übertragen werden.
Die neue NRW-Pflegekammer soll die Qualität der Pflege
sichern, Standards für eine gute Berufsausübung
festlegen und überwachen sowie Fort- und
Weiterbildungsangebote entwickeln. Das Land will den
Aufbau mit fünf Millionen Euro unterstützen.
Langfristig finanziert sich die Kammer aus Gebühren und
Beiträgen ihrer Mitglieder.
In NRW gibt es knapp 197 000 Pflegefachkräfte – etwa
122 000 in der Gesundheits- und Krankenpflege, knapp 75
000 arbeiten in der Altenpflege. Pflegekammern gibt es
auch in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein. Allerdings gibt es in Niedersachsen
derzeit massiven Ärger über die Höhe der
Beitragsbescheide der dortigen Pflegekammer.
Kritik kam vom Deutschen Gewerkschaftsbund. "Wir
glauben nicht, dass eine Pflegekammer die Situation in
der Pflege verbessern kann", hieß es in einer
Mitteilung des DGB NRW. Außerdem hätten nicht nur
einige, sondern alle Pflegekräfte befragt werden
müssen. Schließlich müssten nach den Plänen auch alle
künftig die verpflichtenden Beiträge zahlen. (dpa)
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